Dies ist der Anfang der vielleicht unglaublich langen Story des Medienmagazins DWDL.de. Seit gut sieben Jahren gibt es diese Website mit dem merkwürdigen Buchstabenkürzel. Nie habe ich bislang so etwas wie eine Chronik der Entstehung und Entwicklung geschrieben. Es hatte nie jemand danach gefragt. Anfang Februar aber bekam ich gleich zwei ähnliche Anfragen an einem Vormittag und eine kurze Umfrage unter unseren Followern bei Twitter ergab: Es gibt einige Leser, die sich dafür interessieren würden. Deswegen habe ich begonnen aus der Erinnerung, alten Screenshots und wieder entdeckten Dateien die Geschichte von DWDL.de aufzuschreiben. Manches Detail, manche Entscheidung und Entwicklung ist aus heutiger Sicht peinlich, manche sogar schlichtweg falsch gewesen. Doch das alles gehörte dazu und soll erzählt werden. Denn letztlich scheinen wir ja doch mehr richtig als falsch gemacht zu haben, wenn DWDL.de inzwischen die meistgenutzte Website zur Information über die deutsche Medienbranche ist...
So ganz genau wussten wir eigentlich nicht, was daraus werden würde. Daniel Schneider und ich begannen im Sommer/Herbst 2001 Stück für Stück an der Umsetzung einer Idee, die aber für uns beide damals zunächst keine Priorität hatte. Ich selbst, damals im letzten Schuljahr, arbeitete beim Internetfernsehen NBC Giga und auch Daniel hatte noch andere Projekte. Wir beide betrieben vorher schon eigene, meist private Websites. Durch meine Arbeit beim WDR und NBC Giga stieg mein Interesse an der Medienberichterstattung. Und ich war recht enttäuscht, was man damals angeboten bekam: Elitären Branchenjournalismus hier und belanglose PR-Storys in Programmzeitschriften da. Und dazwischen? Nichts. Man kann es sich heute beinahe nicht vorstellen, aber viele Medienseiten der Tageszeitungen waren vor sieben, acht Jahren noch deutlich stärker mit personal-lastigen Internas der Print-Branche und den obligatorischen "Tatort"-Nachbesprechungen gefüllt. Und General Interest-Angebote im Web, wie Spiegel Online und Co., hatten noch lange nicht entdeckt, welches Interesse für Medienthemen herrscht. Auch hier fanden sich längst noch nicht regelmäßig Meldungen für medieninteressierte Leser, wie es heute immer öfter der Fall ist.
So ganz genau wussten wir eigentlich nicht, was daraus werden würde. Daniel Schneider und ich begannen im Sommer/Herbst 2001 Stück für Stück an der Umsetzung einer Idee, die aber für uns beide damals zunächst keine Priorität hatte. Ich selbst, damals im letzten Schuljahr, arbeitete beim Internetfernsehen NBC Giga und auch Daniel hatte noch andere Projekte. Wir beide betrieben vorher schon eigene, meist private Websites. Durch meine Arbeit beim WDR und NBC Giga stieg mein Interesse an der Medienberichterstattung. Und ich war recht enttäuscht, was man damals angeboten bekam: Elitären Branchenjournalismus hier und belanglose PR-Storys in Programmzeitschriften da. Und dazwischen? Nichts. Man kann es sich heute beinahe nicht vorstellen, aber viele Medienseiten der Tageszeitungen waren vor sieben, acht Jahren noch deutlich stärker mit personal-lastigen Internas der Print-Branche und den obligatorischen "Tatort"-Nachbesprechungen gefüllt. Und General Interest-Angebote im Web, wie Spiegel Online und Co., hatten noch lange nicht entdeckt, welches Interesse für Medienthemen herrscht. Auch hier fanden sich längst noch nicht regelmäßig Meldungen für medieninteressierte Leser, wie es heute immer öfter der Fall ist.
Keine Frage: Die erste Adresse war damals kress.de. Warum jedoch ausgerechnet das größte Übel der Print-Branche, der Redaktionsschluss, in die Online-Welt übertragen wurde - es war ein Rätsel. Insbesondere wenn man, wie ich damals, bei NBC Giga sehr eng und rund um die Uhr mit dem Internet zu tun hatte. Über mehrere Wochen habe ich deswegen im Sommer 2001 mal verfolgt, wann die Medienunternehmen ihre Mitteilungen verbreiten und wie groß die Zeitspanne bis zur Veröffentlichung bei kress.de um 17 Uhr war. Das Ergebnis: Die Zeitspanne war meist erstaunlich groß. So langsam reifte eine Idee heran. Da meine Programmierkenntnisse allerdings mit meinen privaten Websites erschöpft war, habe ich einen guten Freund als Partner gewinnen können. Daniel Schneider und ich ergänzten uns super. Er wusste, was technisch machbar war und wie es ging. Ich hatte eine grobe Vorstellung dessen, was entstehen sollte. Auch hier muss man sich zurückerinnern: Wordpress gab es damals nicht. Zum Aufsetzen eines professionellen Webauftritts bedurfte es zwar 2001 auch nicht allzu viel, aber es war nicht ganz so leicht wie heute. Allein die Suche nach einem Redaktionssystem, ohje. Wie oft wir das später auch noch gewechselt haben.
Unser Design 2001: Zu sehen ist ein Ausschnitt der Unterseite "TV-News"
So haben wir zum Beispiel ganz am Anfang auf ein Redaktionssystem ohne MySQL gesetzt - ganz einfach weil wir damals noch keinen MySQL-Server zur Verfügung hatten. Wir wollten ja erstmal sehen, ob unsere Idee überhaupt so toll ist, wie wir glaubten. Es war ja auch nur ein Hobby als wir im September, Oktober und November 2001 die Seite zusammenbastelten. Ein großes Problem hatten wir aber immer wieder aufgeschoben: Wie sollte unser neues Baby eigentlich heißen? Namen mit TV, Medien oder Media waren uns zu plump. Es sollte ein Eigenname werden. Unverwechselbar. Nur kam uns leider keine Idee. Als Daniel dann das erste Design unserer neuen Website fertigstellen wollte, fragte er mich, was wir denn nun für einen Namen nehmen würden. Irgendetwas musste ja da oben links in die Ecke. Außerdem brauchten wir doch auch endlich einen Namen für unser Baby. Sei es nur ein Arbeitstitel. Ganz genau erinnern kann ich mich hier nicht mehr. Aber mir kam irgendwie der Gedanke an eine von mir ein Jahr zuvor zu völlig andren Zwecken registrierte Domain. Ich habe nie wirklich etwas mit dieser Domain gemacht. Sie war einfach zu lang. Doch das Kürzel - die Anfangsbuchstaben der vier Wörter - das ging: DWDL. Und wenn man um fünf Ecken denkt, dann könnte der ausgeschrieben Name sogar zu dem passen, was wir vorhatten.
Da war es also: DWDL. Wirklich absurd. Aber wir konnten erst einmal etwas oben links in die Ecke schreiben. Das Layout der Seite konnte weiter bearbeitet werden. In den folgenden Wochen, es war November 2001, haben wir stets auch noch über andere Namen nachgedacht. Gleichzeitig haben wir uns aber immer mehr mit dem Arbeitstitel angefreundet. Wir sprachen plötzlich wie selbstverständlich von DWDL, wenn wir neben Job und Schule an unserem neuen Webprojekt gearbeitet haben. Es muss so um den 10. November 2001 gewesen sein als wir entschieden haben: Das bleibt auch unser Name. DWDL ist der Name unseres neuen Medienmagazins. Wir haben ein paar Freunde eingeweiht, die uns alle gefragt haben, warum wir uns denn das Leben so schwer machen wollen. Doch DWDL stand. Es muss um den 10. November gewesen sein, weil wir am 19. November starten wollten und genau eine Woche vorher eine kleine Werbekampagne im Internet stattfinden sollte. Wie machen also zwei Schüler mit der Idee für ein neues Medienmagazin Werbung, wenn sie schon zu knausrig für einen vernünftigen Server waren und alte Domains quasi aufbrauchen wollten? Wir haben in die damals schon bestehenden TV-Foren, in denen wir unterwegs waren, einen Banner in unsere Signatur eingebaut.
Die Aussagen dieser Banner waren so irritierend, wie nichtssagend. "DWDL macht glücklich" und "DWDL schmeckt toll" waren zwei der Sprüche, an die ich mich noch erinnere. Es gab noch weitere Banner-Varianten. Sie alle verrieten allerdings nicht mehr als den Starttermin - den 19. November 2001. Was DWDL ist, verrieten sie nicht. Es war der Versuch die Aufmerksamkeit möglichst hoch zu halten, Diskussionen über dieses komische DWDL auszulösen und den Betreibern der Foren, in denen wir die Signatur benutzten, nicht gleich klar zu machen, dass wir bei Ihnen für eine mögliche, künftige Konkurrenz werben. Dann geschah, was irgendwie immer geschieht: In letzter Minute stellte sich raus, dass irgendetwas länger dauert als gedacht. Ich erinner mich nicht mehr, was es war. Aber wir arbeiteten den 19. November durch - ohne mit der Website online gegangen zu sein. Was für eine Enttäuschung. Wir mussten die Neugierigen auf den folgenden Tag vertrösten. Doch dann war es so weit: Das Medienmagazin DWDL.de ging online. Die Optik damals war eigentlich grauenhaft: Schwarz und Grau dominierte, dazu dezente Farben für die drei Nachrichtenrubriken TV, Print und Net. Unser Logo? Ein mit Bewegungsunschärfe versehener DWDL-Schritzug in grau auf schwarzem Grund. Und doch: Daniel und ich waren stolz. DWDL.de war online und informierte fortan wirklich aktuell über das deutsche Mediengeschehen - ohne erst auf 17 Uhr zu warten.
Da war es also: DWDL. Wirklich absurd. Aber wir konnten erst einmal etwas oben links in die Ecke schreiben. Das Layout der Seite konnte weiter bearbeitet werden. In den folgenden Wochen, es war November 2001, haben wir stets auch noch über andere Namen nachgedacht. Gleichzeitig haben wir uns aber immer mehr mit dem Arbeitstitel angefreundet. Wir sprachen plötzlich wie selbstverständlich von DWDL, wenn wir neben Job und Schule an unserem neuen Webprojekt gearbeitet haben. Es muss so um den 10. November 2001 gewesen sein als wir entschieden haben: Das bleibt auch unser Name. DWDL ist der Name unseres neuen Medienmagazins. Wir haben ein paar Freunde eingeweiht, die uns alle gefragt haben, warum wir uns denn das Leben so schwer machen wollen. Doch DWDL stand. Es muss um den 10. November gewesen sein, weil wir am 19. November starten wollten und genau eine Woche vorher eine kleine Werbekampagne im Internet stattfinden sollte. Wie machen also zwei Schüler mit der Idee für ein neues Medienmagazin Werbung, wenn sie schon zu knausrig für einen vernünftigen Server waren und alte Domains quasi aufbrauchen wollten? Wir haben in die damals schon bestehenden TV-Foren, in denen wir unterwegs waren, einen Banner in unsere Signatur eingebaut.
Die Aussagen dieser Banner waren so irritierend, wie nichtssagend. "DWDL macht glücklich" und "DWDL schmeckt toll" waren zwei der Sprüche, an die ich mich noch erinnere. Es gab noch weitere Banner-Varianten. Sie alle verrieten allerdings nicht mehr als den Starttermin - den 19. November 2001. Was DWDL ist, verrieten sie nicht. Es war der Versuch die Aufmerksamkeit möglichst hoch zu halten, Diskussionen über dieses komische DWDL auszulösen und den Betreibern der Foren, in denen wir die Signatur benutzten, nicht gleich klar zu machen, dass wir bei Ihnen für eine mögliche, künftige Konkurrenz werben. Dann geschah, was irgendwie immer geschieht: In letzter Minute stellte sich raus, dass irgendetwas länger dauert als gedacht. Ich erinner mich nicht mehr, was es war. Aber wir arbeiteten den 19. November durch - ohne mit der Website online gegangen zu sein. Was für eine Enttäuschung. Wir mussten die Neugierigen auf den folgenden Tag vertrösten. Doch dann war es so weit: Das Medienmagazin DWDL.de ging online. Die Optik damals war eigentlich grauenhaft: Schwarz und Grau dominierte, dazu dezente Farben für die drei Nachrichtenrubriken TV, Print und Net. Unser Logo? Ein mit Bewegungsunschärfe versehener DWDL-Schritzug in grau auf schwarzem Grund. Und doch: Daniel und ich waren stolz. DWDL.de war online und informierte fortan wirklich aktuell über das deutsche Mediengeschehen - ohne erst auf 17 Uhr zu warten.
Fortsetzung folgt...