Endlich: AudioVideoFoto-BILD im Test

"Mit `Computer Bild` und `Computer Bild Spiele`hat sich die Bild-Marke bei den Lesern im Bereich Elektronik und Computer bereits einen exzellenten Ruf erarbeitet. Auf dieser Basis wollen wir mit `Audio Video Foto Bild` Wachstumssegment Unterhaltungselektronik erschließen und die Erfolgsgeschichte der BILD-Familie fortsetzen."
Mit diesen Worten erklärte Dr. Andreas Wiele, Vorstand Zeitschriften und Internationales bei der Axel Springer AG, die Entscheidung zum Start des neuen Printtitels. Nach Ansicht des Verlags schließt man mit der neuen Zeitschrift eine Marktlücke. Wer vorher nicht daran geglaubt hat, wird spätestens nach den Verkaufszahlen der Erstausgabe überzeugt sein: Über 600.000 Ausgaben des besonders günstigen Erstlings (2 Euro) wurden verkauft. Jetzt kommt es mit den folgenden Ausgaben zum Normalpreis darauf an, die tatsächliche Reichweite zu bestimmen
Layout
"Bloß keine Experimente" könnte das Motto beim `Audio Video Foto Bild`-Layout sein. Aber wozu auch, wenn sich die beiden Schwestermagazine mit nicht gerade ansprechendem, aber funktionellem Outfit ihre Marktstellungen erkämpft haben. Deutlich übersichtlicher ist aber das Inhaltsverzeichnis geraten: Auf einen Blick werden hier die Rubriken des Hefts deutlich.
So legt `Audio Video Foto Bild` besonderen Wert auf Vergleichstests von Digitalkameras, DVD-Playern, Projektoren etc. Dazu gibt es auch einige Einzeltests pro Ausgabe. Die weiteren festen Rubriken: "Brandneu", "Filmkritik", "Musikkritik" und Service.
Inhalt
`Audio Video Foto Bild` versucht den Spagat zwischen Technik und Entertainment. Dabei geht der Axel Springer Verlag einen neuen Weg: Wurde neue Technik in anderen Magazinen bislang eher staunend, großflächig und selten mit detailliertem Blick präsentiert, so nimmt `Audio Video Foto Bild` die Produkte genauso ausführlich und kritisch unter die Lupe, wie bei `Computer Bild`.
Ob allerdings ein Familienvater bei der Anschaffung eines DVD-Players genauso an Messwerten interessiert ist, wie ein Hardcore-PC-User, den Benchmark und Performance bis auf die Komma-Stelle interessieren, bleibt fraglich. Dennoch erweckt gerade die starke Verwandtschaft mit `Computer Bild` das gute Gefühl, dass die hier gegebenen Empfehlungen einen Wert haben.
Etwas verloren wirkt der hintere Heftteil mit kurzen DVD- und CD-Kritiken. Zwar erfüllen diese durchaus ihren Zweck als Kaufhilfe, doch Lust auf DVD- und Audioerlebnisse wecken die kleinen Bewertungskästen nicht. Wer also für seine neue Anlage, die er eventuell auf Empfehlung von `Audio Video Foto Bild` gekauft hat, DVDs und CDs haben will, sollte bei anderen DVD- und Kinomagazinen nachschlagen.
Vergleich Erst- zu Zweitausgabe
Gut einhundert redaktionelle Seiten, eine Gesamtseitenzahl von 172 Seite und eine DVD mit dem Spielfilm "The Fan": Das war die Erstausgabe von `Audio Video Foto Bild`, die am 03.Dezember auf den Markt kam und zur Einführung zum Preis von 2 Euro zu bekommen war. Mit Spannung haben wir die zweite Ausgabe erwartet
Sie kam ebenfalls wieder mit DVD ("Sleepy Hollow"), kostete diesmal allerdings 3,30 Euro. Auffällig: Der Preis stieg, der Seitenumfang sank. Insgesamt nur 140 Seiten, davon knapp 95 Seiten redaktioneller Inhalt. Vorallem enthielt die Zweitausgabe damit deutlich weniger Anzeigenseiten als der Erstling.
Unser Fazit
Es gibt zwei Arten `Audio Video Foto Bild` zu beurteilen: Entweder man berücksichtigt beim Preis von 3,30 Euro die beiliegende DVD samt komplettem Spielfilm oder nicht. Tut man dies, dann müsste man dem Produkt ein Spitzenzeugnis bescheinigen, wenn gleich das Papiererzeugnis dann nur noch nebensächlicher Kaufgrund wäre und der Erfolg einer Ausgabe von der DVD abhängen würde.
Dies dürfte auch von Seiten des Verlags zumindest nicht offiziell beabsichtigt sein, da dies quasi ein Zugeständnis wäre, dass der Inhalt des Heftes von geringer Bedeutung ist. Und damit würde man dem Heft unrecht tun: Mit `Audio Video Foto Bild` wurde in der Tat eine Lücke geschlossen, die in allererster Linie eine Kaufhilfe für künftige Anschaffungen darstellt. Ein Magazin für Technikverliebte ist es sicherlich nicht. Dazu fehlt die großzügige Optik.