Sehr verehrte Netzgemeinde, ich nutze die Schlange am Buffet mal zu einer kurzen Bestandsaufnahme der Verleihung des Grimme Online Award (wohlgemerkt der Veranstaltung, nicht des Preises und seiner Pannen). Was soll ich sagen: Das Schlimmste ist ausgeblieben. Man hätte ja die Angst haben können, dass man von Seiten des Grimme Instituts alles aussitzt und nichts kommentiert.

Aber das kam gar nicht in Frage: Moderator Steffen Hallaschka begrüßte die Anwesenden und verabschiedete sie auch gleich wieder. Die Preise seien ja schon vergeben. Die Gewinner würden sich schon längst hinter der Bühne besaufen und sich gegenseitig nominieren. "Bis zum nächsten Jahr und tschüss".

Danach ging es erst richtig los. Und egal ob Uwe Kammann, Geschäftsführer des Grimme-Instituts, Moderator Steffen Hallaschka oder der Vertreter der Landesregierung NRW (dessen Name mir nach ein paar Kölsch bedauerlicheweise spontan nicht einfällt): Alle gingen auf die Panne ein. Den Unterschied zwischen Online- und Offlinewelt müsse man ja nicht mehr erklären, den kenne man bei Grimme ja seit Montagabend. Und so weiter.

Nun immerhin. Die Preisverleihungen selbst gingen routiniert über die Bühne. Aber nicht ohne Kritik am Grimme Institut bzw. Anspielungen auf die Pannen. So spielten Stefan Niggemeier, Mario Sixtus und die Betreiberin der ebenfalls ausgezeichneten Website "Nach 100 Jahren" darauf an. Kollege Niggemeier formulierte die Bitte, dass sich das Grimme Institut doch bitte mal in Ruhe hinsetzt und die berechtigte von der unberechtigten Kritik trenne und draus lerne. Sixtus wiederholte den Scherz aus seinem Blog und befand: "Der Preis hat einen faden Beigeschmack - hier gibt's nur Kölsch".

Ja Gott, was soll man sonst noch sagen: Hallaschka moderierte ohne Peinlichkeiten, Katrin Bauerfeind wollte auch auf meine Nachfrage nach der Verleihung noch nicht verraten ob und wo sie demnächst im Fernsehen zu sehen wird und Tita von Hardenberg schweigt über Ihre Schwangerschaftsvertretung auch noch. Mehr zu erzählen hatte meine geschätzte ehemalige Kollegin und Freundin Miriam Pielhau, mit NBC Giga eine GOA-Gewinnerin der ersten Stunde, die die einzige wirkliche Laudatio des Abends hielt (für "Nach 100 Jahren").

Mein spontanes Fazit an einem Windows-Notebook an der von ASUS gesponsorten Online-Theke nach einigen Kölsch aus der Kölner Vulkanhalle: Wenn sich das Grimme Institut die Anregungen von Stefan Niggemeier zu Herzen nimmt, wäre allen gedient. Und Humor hatte der heutige Abend. Entscheidend ist, was in den kommenden Monaten bzw. im nächsten Jahr mit dem GOA passiert. Aber die Planungen dazu können ja nun wirklich noch einen Abend warten. Ich glaube die Schlange am Buffet wird kürzer, ich bin mal was essen. Bis morgen.