Eine Million Exemplare der interaktiven Fernbedienung "Betty" wollte man bis Ende des Jahres absetzte, so das zum Auftakt kommunizierte hochgesteckte Ziel. Inzwischen hören sich die Prognosen etwas zurückhaltender an. Zuletzt war aus dem Hause "Betty" das Ziel zu hören, bis Ende Juni 100.000 der interaktiven Fernbedienungen abzusetzen.
Auch bei den teilnehmenden Sendern, zu denen inzwischen unter anderem beide großen Sendergruppen, also ProSiebenSat.1 und RTL, gehören, ist von Euphorie derzeit nicht viel zu hören. Dabei sollte mit Betty doch der Traum der TV-Veranstalter wahr werden, in interaktiven Kontakt mit dem Zuschauer treten zu können, mit ihm direkt kommunizieren zu können.
Dr. Constantin Lange, Geschäftsführer von RTL Interactive, bezeichnete "Betty" als "durchaus interessante Idee", jedoch handle es sich auch nur um einen von mehreren Ansätzen. Man mache dort mit und beobachte, wie sich "Betty" entwickle. Allzu großes Vertrauen in den Erfolg des Produkts scheint man bei RTL aber nicht zu haben: "Das kann natürlich auch in die Hose gehen", so Lange.
Auch Hans Fink, bei ProSiebenSat.1 für den Diversifikationsbereich verantwortlich, äußerte sich eher verhalten. Das erste Distributionskonzept habe "nicht so ganz funktioniert", wie man sich das vorgestellt habe. Nachdem man dieses aber überarbeitet habe, sehe man erste Zahlen, die vielversprechend sind. Auch bei ProSiebenSat.1 schaue man sich nun aber zunächst die Entwicklung an - ob "Betty" tatsächlich ein Erfolg werden wird, könne man derzeit noch nicht sagen.