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Eine "Kapitulation des Fernsehens" sieht hingegen Medienkritiker Hans Hoff ("Süddeutsche Zeitung") in der Inszenierung der zahlreichen Fälle in den einzelnen Coaching-Sendungen. Das Fernsehen habe verlernt "in Sachlickeit zu erzählen" und könne nur noch personalisiert inszenieren. Auch wenn Jürgen Fliege bekräftigte, man könne "nicht gegen den Zeitgeist senden", so lehnt Hoff diese These entschieden ab. "Wenn ich sende, was Leute sehen wollen, dann sende ich Hinrichtungen", so dessen polemisches Statement.
Die derzeit hohe Nachfrage nach Hilfe, die über das Fernsehen vermitteltet wird, sei derzeit höher als noch vor einigen Jahren, da die deutsche Gesellschaft von Zukunftsängsten und Ratlosigkeit umgetrieben werde, ist man sich auf dem Panel "Coaching für alle Lebenslagen" während des 19. Medienforums NRW weitgehend einig. Fernsehmacher begönnen nun wieder, die klassische Tugend der journalistischen Recherche zu entdecken. Hilfssendungen seien ein Ausdruck dessen, sagt Irmela Hannover, stellvertretende Programmgruppenleiterin Service & Ratgeber beim WDR.
Dabei komme den Produktionsfirmen eine wichtige Rolle zu. "Weil sie ständig was verkaufen müssen, sind sie zwangsläufig näher dran", sagte Hannover. Zudem müssten die direkten Mitarbeiter des Senders auch im Hinblick auf Arbeitszeitverordnungen bei längeren Produktionen öfters die Arbeit niederlegen, gab sie Einblick in die öffentlich-rechtliche Arbeitsweise. Derzeit erwäge man in ihrer Redaktion neben Finanz-Ratgebern auch einen "Öko Check" ins Leben zu rufen. Dort sei man allerdings noch stärker auf Inszenierungen angwiesen, da es sich um ein Thema handele, das noch nicht allzu nah im persönlichen Leben der jeweiligen Protagonisten angekommen sei.
Gefragt, wie lange sich die Flut an Hilfs-Sendungen im Fernsehen noch halten werde, sind sich die Diskutanten sicher, sie werden nicht mehr allzu lange in der Bandbreite zu sehen sein. Nach Ansicht von Hans Hoff sei die Hälfte der aktuellen Sendungen in spätestens drei Jahren wieder verschwunden. "Dann sind alle Tränen ausgeweint und dann kommt wieder eine neue Sau", so seine Prognose.
Dabei komme den Produktionsfirmen eine wichtige Rolle zu. "Weil sie ständig was verkaufen müssen, sind sie zwangsläufig näher dran", sagte Hannover. Zudem müssten die direkten Mitarbeiter des Senders auch im Hinblick auf Arbeitszeitverordnungen bei längeren Produktionen öfters die Arbeit niederlegen, gab sie Einblick in die öffentlich-rechtliche Arbeitsweise. Derzeit erwäge man in ihrer Redaktion neben Finanz-Ratgebern auch einen "Öko Check" ins Leben zu rufen. Dort sei man allerdings noch stärker auf Inszenierungen angwiesen, da es sich um ein Thema handele, das noch nicht allzu nah im persönlichen Leben der jeweiligen Protagonisten angekommen sei.
Gefragt, wie lange sich die Flut an Hilfs-Sendungen im Fernsehen noch halten werde, sind sich die Diskutanten sicher, sie werden nicht mehr allzu lange in der Bandbreite zu sehen sein. Nach Ansicht von Hans Hoff sei die Hälfte der aktuellen Sendungen in spätestens drei Jahren wieder verschwunden. "Dann sind alle Tränen ausgeweint und dann kommt wieder eine neue Sau", so seine Prognose.