Betty TV reduziert die Erwartungen

Deutschland ist offenbar nicht ganz so heiß auf Betty, wie es sich Wolfram Schmidt (Foto, 1.v.r.), Vorstandsvorsitzender der deutschen Betty TV AG, noch Anfang Februar bei der offiziellen Einführung in Deutschland vorgestellt hat. Mit Pauken und Trompeten führte man Betty ein und sparte nicht mit mutigen Aussagen. Bis Jahresende sollen eine Million "Bettys" in deutschen Wohnzimmern liegen. Schmidt am 1. Februar in München: "Wir müssen die Million knacken". Erst dann rechne sich Betty, so der Vorstandsvorsitzende auf die Nachfrage eines Journalisten.

Inzwischen formulierte man bei Betty TV die Ziele für den deutschen Markt schon deutlich weniger ambitioniert. In den vergangenen Wochen war schon nur noch von 500.000 bis eine Million verkaufter Geräte bis Jahresende die Rede. Bei der Rose d'Or in Luzern nannte der Vorstandsvorsitzende Schmidt erneut ein reduzierteres Nahziel: Bis Ende Juni will man zunächst 100.000 Kunden für sich gewonnen haben. "Das ist unser wichtigstes Ziel", so Schmidt am Rande der Veranstaltung gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de.

 

Von Schwierigkeiten beim Verkauf der 39,90 Euro teuren interaktiven Fernbedienung könne man aber nicht sprechen. "Wir sind on track", sagte Schmidt und sieht Betty auf dem richtigen Weg. Mit einer Basis von etwa 100.000 Geräten entfalte sich zusätzlich auch eine Mund-zu-Mund-Propaganda die im zweiten Halbjahr helfen werde. Um nicht nur Haushalte mit analogem Telefonanschluss zu erreichen, wird es noch im Sommer auch den schon einmal angekündigten IP-Adapter geben - für das Rücksignal via Internet. Dies bestätigte Schmidt noch einmal.

Mit Tele 5 und RTL hat man inzwischen zwei weitere Fernsehsender für die interaktiven Dienste gewonnen. Gestartet war Betty TV in Deutschland mit den Sendern der ProSiebenSat.1 Media AG. Noch in den kommenden Wochen soll ein weiterer Sender dazu kommen. Genauere Angaben machte Schmidt nicht. Dass es sich bei diesem Sender um VOX oder einen anderen RTL-Sender handelt, wollte der Vorstandsvorsitzende dementsprechend auch nicht kommentieren.