Der Primetime-Verlauf: Miosga hintenraus stärker
Der "Polizeiruf" im Ersten hat sein Publikum zwar nicht komplett halten können, dennoch kann man mit der Verlaufskurve zufrieden sein. Nach dem Ende des Krimis ging es steil bergab, Caren Miosga hatte im Anschluss eine halbe Stunde lang merklich Probleme, die Zuschauerinnen und Zuschauer zu halten. Als im ZDF dann aber gegen 22:15 Uhr das "heute journal" zu Ende war, wechselten von dort viele Menschen zum ARD-Talk. Miosga performte in der Folge auf einem deutlich höheren Niveau.
Sat.1 erlebte dagegen um 22:30 Uhr seinen Höhepunkt. Da war der Spielfilm fast zu Ende - und "Promi Big Brother" stand vor der Tür. Die Film-Interessierten wollten zu diesem Zeitpunkt natürlich sehen, wie der Streifen endet. Und kurz vor dem Beginn von "Promi Big Brother" versammelten sich schon einige Fans beim Sender. Im weiteren Verlauf des Abends waren die Fans des Reality-Formats ziemlich treu und blieben in großer Anzahl bis nach Mitternacht dran.
Der Vorabend-Verlauf: Sat.1 im Aufwind
Dass Sat.1 am Sonntag Tagesmarktführer geworden ist, hängt aber längst nicht nur mit der starken Primetime oder "Promi Big Brother" zusammen. Schon am Vorabend gelang es dem Sender ziemlich eindrucksvoll, Publikum einzusammeln. Verlassen konnte man sich in Unterföhring dabei einmal mehr auf Julia Leischik, die mal wieder als Zuschauermagnet fungierte. Aber auch "Das große Backen" funktionierte sehr gut und sammelte vor allem in der zweiten Sendungshälfte massig Fans ein.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Am Sonntag musste sich die Ad Alliance nur mit Platz zwei im Vermarkter-Ranking zufrieden geben, dank starken Formaten in Sat.1 und bei ProSieben sowie einem sehr erfolgreichen Spartensender erreichte Seven.One Media 39 Prozent der gemessenen Haushalte - einen Hauch mehr als die Kölner Konkurrenz.
Werbe-Ranking: 3x über 100 XRP
Mit Shop Apotheke, McDonalds und Google brachten es am Sonntag drei Marken auf eine Bruttoreichweite von mehr als 100. Die Machtverhältnisse waren dabei ziemlich klar, Shop Apotheke war die mit Abstand reichweitenstärkste Marke in den Werbeblöcken. Während die genannten Unternehmen für ihre Ergebnisse mehrere hundert Spots schalteten, landete die P&G-Marke Wick auf Rang vier - dafür benötigte sie lediglich 94 Spots, die dementsprechend auf reichweitenstarken Sendern zu sehen waren.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.