Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: "The Piano" bekommt später Probleme

Timo Niemeier hat in seiner Kritik zum neuen Vox-Format "The Piano" "gewisse Längen" ausgemacht, weil sich der Ablauf schnell wiederholt und das Format so im Lauf der Zeit "arg vorhersehbar" werde. Ein Blick auf die Primetime-Kurve von All Eyes On Screens, die den Nutzungsverlauf in rund einer Million Vodafone-Haushalten wiedergibt, legt nun nahe, dass mein Kollege wohl nicht der einzige war, dem es so ging. Nachdem in den ersten Minuten direkt etliche umschalteten, entwickelte sich "The Piano" zunächst erfreulich, bis etwa 21:25 Uhr zeigt sich ein leichter Aufwärtstrend. Nach der dann startenden Werbepause kehrten etliche aber nicht mehr zurück, das gleiche Bild auch nach der letzten Werbeunterbrechung in der Endphase der Sendung.

Beim "Sommerhaus der Stars" bei RTL setzten die Probleme schon früher ein, hier ging es zunächst nach jedem Werbeblock nicht mehr aufs Niveau des vorherigen Sendungsteils nach oben, erst nach 21:45 Uhr gelang es dann nochmal, etwas Publikum von anderen Sendern abzugreifen.

AEOS-Verlaufskurve © All Eyes On Screens

Der Vorabend-Verlauf: ZDF geht mit der Wiesn und True Crime steil

Im Vorabend-Verlauf lässt sich erkennen, dass die Reichweite von "Hallo Deutschland" im ZDF ab etwa 17:40 Uhr plötzlich beginnt, steil anzusteigen. Hier startete ein Bericht über Bedienungen auf der Wiesn, der offenbar dafür sorgte, dass viele Zapper beim ZDF hängen blieben. Im Anschluss stand dann noch True Crime auf dem Programm, was die Reichweite weiter steigen ließ.

AEOS-Verlaufskurve © All Eyes On Screens

Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Snsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite.

Daily Reach der Vermarkter © All Eyes On Screens

Werbe-Ranking: Nivea erklimmt die Top 5

Während das Spitzenquartett aus Kinder, Milka, Shop-Apotheke und der Deutschen Postcode-Lotterie auch am Montag im Bruttoreichweitenranking der Marken weit oben rangierte, hat Beiersdorf die Werbeanstrengungen für Niveau am Dienstag deutlich intensiviert. Mit 120 Spot-Ausstrahlungen erreichte man eine Bruttoreichweite von fast 90 XRP und damit den höchsten Wert seit Mitte Juli. Neben den beiden großen privaten Sendergruppen und RTLzwei belegte Beiersdorf hier in größerem Maße auch den Disney Channel. Am meisten trugen aber RTL und Sat.1 zur erzielten Reichweite bei.

AEOS-Werberanking © All Eyes On Screens

All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es imer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.