Der Primetime-Verlauf: Verschiebungen bringen Unruhe
Sowohl Das Erste als auch das ZDF hatten am Dienstag Sondersendungen mit dem Unions-Kanzlerkandiaten Friedrich Merz im Programm. Das führte dazu, dass auf beiden Sendern das klassische Primetime-Programm erst um 20:30 Uhr begann. Im Falle des ZDF führte das etwa dazu, dass "Die Rosenheim-Cops" um 20:15 Uhr, also bevor der Fall gelöst war, Publikum verloren. Mit dem Start von "Besseresser" ging es nochmals deutlich bergab. Klar zulegen konnte dann erst das "heute journal", das im ZDF wieder für steigende Werte sorgte.
Im Ersten verlor "Farbe bekennen" während seiner 15-minütigen Laufzeit viel Publikum, um 20:30 Uhr fand dann ein größerer Austausch von Zuschauerinnen und Zuschauern statt. Einerseits schalteten einige extra zu "Mord mit Aussicht" ein, andererseits verließen manche nach "Farbe bekennen" das Erste. Ähnliches war gegen 21:15 Uhr zu erkennen, als "In aller Freundschaft" anstand. Ein Blick auf die neue "Superduper Show" von ProSieben verrät derweil, dass der Neustart während seiner Laufzeit Publikum verlor. Der Staffelstart des "Sommerhaus der Stars" hielt sich derweil anfangs stabil - allerdings nur bis etwa 22 Uhr. Das weitere Geschehen musste dann mit (deutlich) weniger Zuschauerinnen und Zuschauern Vorlieb nehmen.
Der Vorabend-Verlauf: "WaPo" startet auf niedrigerem Niveau
Viele Zuschauerinnen und Zuschauer dazu gewonnen hat das Erste am Dienstag in der 18-Uhr-Stunde. Also lässt sich sagen, dass das Quiz "Gefragt - gejagt" durchaus beliebt ist, allerdings nicht alle Quizfans danach Lust auf einen Krimi hatten. Denn gegen 18:45 Uhr sank die Reichweite deutlich - es stand die Ausstrahlung der "WaPo Bodensee" an. Der Krimi legte allerdings in seiner Anfangsphase dann auch wieder zu - vermutlich auch, weil dann eine Wiederholung der "SOKO Köln" im ZDF vorbei war. Auch die "SOKO" hatte während ihrer rund 45 Minuten langen Laufzeit Publikum eingesammelt.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite.
Werbe-Ranking: Aktion Mensch Aufsteiger des Tages
Obwohl die laufende Kampagne der Shop-Apotheke nur rund drei XRP-Punkte mehr einfuhr als am Tag zuvor, jetzt am Dienstag wurden 77,9 Zähler gemessen, stieg sie in den Charts klar auf. Es ging von Platz zehn auf Position sechs nach oben. Weiterer Aufsteiger: Die Aktion Mensch, am Vortag noch Dreizehnter, ist nun auf Rang fünf zu finden. Dabei wurden sogar vier Spots weniger geschaltet – 84 Stück. Der XRP-Wert stieg aber um 20 Punkte auf 87.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.