Der Primetime-Verlauf: Kebekus verliert ein paar Zuschauerinnen und Zuschauer
Um 20:15 Uhr zeigte Das Erste am Sonntag unangekündigt zunächst nicht den "Tatort", sondern schob die 15-minütige "Programmstörung" von Carolin Kebekus zum Thema Kinderrechte ein. Das bescherte #KINDERstören zwischen "Tagesschau" und "Tatort" eine enorm hohe Reichweite, auch wenn nicht alle dran blieben, wie ein Blick auf den Nutzungsverlauf in den von All Eyes On Screens ausgewerteten Vodafone-Haushalten zeigt. Demnach schalteten in den ersten 10 Minuten der Sendung viele ab oder zappten kurzzeitig zu anderen Sendern - denn ab 20:25 Uhr kehrten einige "Tatort"-Fans dann bis zum Beginn der Krimi-Wiederholung um 20:30 Uhr wieder zurück.
Deutlich spürbare Auswirkungen hatte das dann übrigens auch nochmal auf das "heute-journal": Nach dem "Tatort" schalten für gewöhnlich viele rüber zu den Nachrichten im ZDF - doch weil der "Tatort" diesmal erst um kurz vor 22 Uhr zu Ende war, erreichte die erste Hälfte des "heute-journals" diesmal erheblich weniger Menschen als die zweiten 15 Minuten.
Der Vorabend-Verlauf: "Sportschau" sammelt Publikum ein
Am Vorabend war die ARD sportlich unterwegs und sammelte nach 19 Uhr mit der Zusammenfassung der DFB-Pokalspiele des Tages Publikum ein. Viele wechselten offenbar nach dem Ende von "RTL aktuell" und "heute" rüber ins Erste, die Sendung kam jedenfalls erst gegen 19:10 Uhr in Fahrt und legte dann im weiteren Verlauf suzkessive zu.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite.
Werbe-Ranking: Parkside erklimmt mit Schwarzenegger das Treppchen
Die Schwarz-Gruppe hat seit Anfang August die Werbeaktivitäten für ihre bei Lidl- und Kaufland erhältliche Werkzeug-Eigenmarke Parkside generell wieder hochgefahren, nachdem zuvor fünf Monate völlige Funkstille herrschte. Am Sonntag war nun der bruttoreichweitenstärkste Tag des gesamten Jahres: Die Spots mit Arnold Schwarzenegger flimmerten über 200 Mal über die Bildschirme und erreichten eine Bruttoreichweite von knapp 89 XRP in den AEOS-Haushalten. Neben der Ferrero-Marke Kinder platzierte sich ansonsten nur Sky noch weiter oben - wobei es sich bei den 1.097 Spot-Ausstrahlung über 90 Prozent der Fälle um Eigenwerbung auf der eigenen Plattform handelte. 21,4 Prozent der insgesamt erzielten Bruttoreichweite entfielen auf Free-TV-Sender.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.