Der Vorabend-Verlauf: Olympia sorgt für Einschaltimpuls
Die erste ZDF-Übertragung von den Olympischen Spielen in Paris hat die Reichweiten am Vorabend etwas durcheinandergewirbelt. Die Daten von All Eyes on Screens zeigen sehr deutlich, dass das Frauen-Fußballspiel zwischen Deutschland und Australien ab 19 Uhr viele Fans zum Einschalten bewegte und viele auch dann dran blieben, als in der Halbzeitpause kurz Werbung lief.
Der Primetime-Verlauf: Nach dem Abpfiff schalteten die Fans um
Um 20:15 Uhr schalteten zudem viele Zuschauerinnen und Zuschauer kurzzeitig zum Spiel im ZDF ein, waren danach aber schnell wieder weg. Allerdings gewann das ZDF kurz darauf wieder einige Fans hinzu, sodass der Reichweiten-Peak erst kurz vor dem Abpfiff erkennbar war. Danach musste das ZDF - ohne Live-Spiel - einen recht deutlichen Abwärtstrend hinnehmen, der erst durch das "heute-journal" wieder gestoppt wurde.
Einige Fußball-Fans wechselten nach Abpfiff erkennbar zum "Barcelona-Krimi" im Ersten. Aber ganz offensichtlich stellte für viele auch Sat.1 eine gute Alternative dar: Dort boten "Die besten Comedians Deutschlands" ein Programm, dem man auch dann noch gut folgen konnte, wenn man den Anfang verpasst hat.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Das ZDF Werbefernsehen brachte es am Donnerstag - wohl auch durch das Olympia-Umfeld - auf einen Daily Reach von 17 Prozent. Der Ad Alliance reichten diesmal 33 Prozent für die Führung, Seven.One Media folgte mit nur 28 Prozent dahinter.
Werbe-Ranking: Vodafone dreht auf
Wie schon am Tag zuvor, belegte auch am Donnerstag wieder Dr. Oetker das Werbe-Ranking von All Eyes on Screens. Mit Vodafone fand sich aber noch eine zweite Marke, die die Hürde von 100 XRP übersprang. Tatsächlich hat der Telekommunikationskonzern seine Werbung spürbar hochgefahren - satte 270 Mal liefen die Spots von Vodafone am Donnerstag auf deutschen Sendern. Zum Vergleich: Am Tag zuvor wurden die Vodafone-Spots weniger als 150 Mal ausgestrahlt. Zuletzt wurde die Marke Ende Juni häufiger beworben.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären