Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: Viel Bewegung drin

Die ZDF-Verlaufskurve zeigt, dass das von Jan Böhmermann moderierte "Lass dich überwachen" von Anfang an recht schwach unterwegs war. Viele Zuschauerinnen und Zuschauer mieden die Show also von Beginn an, vor allem im ersten Teil der Sendung kamen dem Format dann auch noch einige Personen abhanden. Das "heute journal" sorgte dann für einen sichtbaren Einschaltimpuls. Steil war der Absturz auch im Ersten: Vor allem in den ersten rund 15 Minuten schalteten etliche Zuschauerinnen und Zuschauer weg vom "Boandlkramer", erst danach konnte sich der Streifen stabilisieren. 

Spannend sind aber auch die Verlaufskurven anderer Sender: RTL etwa hat bis zur ersten Werbeunterbrechung von "Splash" nach und nach Publikum hinzugewonnen. Danach tat sich die Show aber schwerer, viele durch die Unterbrechungen abhandengekommenen Zuschauerinnen und Zuschauer kehrten nicht mehr zum Sender zurück. Kabel Eins dagegen verzeichnete mit seinem Film "Blind Side" über einen langen Zeitraum hinweg steigendes Interesse und konnte die Zuschauer auch ziemlich gut bis zum Ende halten. 

240724primetime © All Eyes On Screen

Der Vorabend-Verlauf

Das geringe Interesse an "Lass dich überwachen" zeigt sich schon am Vorabend. Während bei anderen Formaten die Zuschauerinnen und Zuschauer teils schon vor 20:15 Uhr zum Sender schalten, um den Beginn des jeweiligen Formats um 20:15 Uhr nicht zu verpassen, war das in diesem Fall nicht so. Deutlich steigendes Interesse vor Beginn der Primetime verzeichnete neben dem Ersten auch RTL. 

240724vorabend © All Eyes On Screen

Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. 

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Werbe-Ranking: Dr. Oetker weit vorn

Mit Dr. Oetker hat es am Mittwoch nur eine Marke im Ranking auf mehr als 100 XRP geschafft, mit 233 Spots schaffte man es auf immerhin 125 XRP. Die meisten Schaltungen entfielen auf Kabel Eins - mehr als ein Fünftel aller Dr. Oetker-Spots waren beim Sender zu sehen. Aber auch die anderen Sender der Seven.One Entertainment Group wurden häufig belegt. Milka schaltete sogar noch etwas mehr Spots als Dr. Oetker, kam damit aber nur auf 93 XRP. 

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All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.