Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: ZDF in der Primetime sehr stabil

Die sechs Minuten längere "Tagesschau" hatte am Sonntag erkennbar Auswirkungen auf andere Sender: Weil die meisten Zuschauerinnen und Zuschauer die ARD-Nachrichten bis zum Ende sahen, bekamen etwa RTL und Sat.1 den Umschaltimpuls später als gewöhnlich zu spüren. Tatsächlich zeigt die Verlaufskurve von All Eyes on Screens, basierend auf rund einer Million Vodafone-Haushalten, sehr gut, dass viele die ersten Minuten der Filme bei den Privaten verpasst haben.

Unter den Primetime-Programmen konnte nicht zuletzt das ZDF das Publikum sehr gut halten: Der Lindström-Film offenbart einen nahezu konstanten Reichweiten-Vorlauf - im Gegensatz zum "Tatort", der im Ersten leicht nachgab. Ebenfalls auffällig: Die Free-TV-Premiere von "The King's Man - The Beginning" bei RTL hielt seine Zuschauerinnen und Zuschauer über eine halbe Stunde hinweg sehr gut vor dem Fernseher, konnte danach aber nicht mehr ganz an diesen Peak anknüpfen. Dafür sammelte "Deadpool 2" bei ProSieben insbesondere in der ersten Hälfte viele Fans ein. 

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Der Vorabend-Verlauf: "Tagesschau" zieht schon vor 20 Uhr

Am Vorabend blieb die letzte Etappe der Tour de France im Ersten sehr lange stabil, konnte aber insbesondere ab 19:00 Uhr plötzlich noch einmal kräftig zulegen. Die Verlaufskurve zeigt zudem, dass schon etwa zehn Minuten vor Beginn der "Tagesschau" viele Zuschauerinnen und Zuschauer den Weg ins Erste suchten. 

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Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter:

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Mit 36 Prozent lag die Ad Alliance am Sonntag knapp vor Seven.One Media mit 32 Prozent. Der dritte Platz ging an Warner Bros. Discovery, das mit 16 Prozent unter anderem deutlich vor El Cartel landete. 

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Werbe-Ranking: Dreikampf um die Spitze

Spannender Dreikampf um die Spitze des Werbe-Rankings - aber keine Marke schaffte es, die Hürde von 100 XRP zu knacken. Stattdessen landete Gillette mit 93,69 knapp vor McDonald's und Lenor. Auffällig ist allerdings, dass McDonalds mehr Spots schaltete als Gillette und Lenor zusammen - die Burgerkette warb somit also auch eher reichweitenschwächeren Umfeldern.

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All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.