Am Dienstag und Mittwoch veranstaltet Amazon mal wieder seinen Prime Day, der genaugenommen gar kein "Day" ist. Viele Produkte wird man dann wieder zu einem vergünstigten Preis anbieten. Um die Menschen auf das zweitägige Event aufmerksam zu machen, hat der US-Konzern in der vergangenen Woche massiv in TV-Werbung investiert. Von den insgesamt 1.156 gebuchten Amazon-Spots entfielen 1.046 auf Werbung für den Prime Day.
Amazon erreichte mit seiner Werbung insgesamt eine Bruttoreichweite in Höhe von 738 XRP und war damit die reichweitenstärkste Marke in den Werbeblöcken der TV-Sender. Bei den Prime-Day-Spots setzte man vor allem auf RTL. Auf den Privatsender entfielen fast ein Fünftel aller Werbeschaltungen. Auch Vox erhielt immerhin etwas mehr als 10 Prozent aller Prime-Day-Spots, bei Sat.1 waren es 8,4 Prozent. Einige wenige Spots waren auch im Ersten sowie im ZDF zu sehen. Meistgebuchte Spartensender waren WarnerTV Serie und Tele 5.
Im Vergleich zur Vorwoche hat Amazon seine Werbeaktivitäten damit deutlich hochgefahren. Zwischen dem 1. und 7. Juli schaltete man nur 669 Spots in den Werbeblöcken der Sender, damals kam man auf Platz 9 aller Marken. Nun also der Sprung an die Spitze. Auf das Treppchen schafften es auch Kinder (689 XRP) und Dr. Oetker (665 XRP). Dahinter klafft dann schon eine etwas größere Lücke, Enpal brachte es auf 587 XRP. Procter & Gamble hat die Werbung für Lenor noch etwas weiter zurückgefahren, mit etwas mehr als 500 XRP reichte es dennoch zu Platz sieben.
Im Marken-Ranking spürbar abgefallen ist EM-Sponsor Lidl. Mit 359 XRP reichte es nur noch zu Platz 16, im Vergleich zur Vorwoche hat der Discounter fast 300 XRP verloren - damals schaffte es Lidl noch auf Platz drei. In der vergangenen Woche platzierte man sich nur noch knapp vor Aldi, das es auf 333 XRP brachte. Reichweitenstärkste Supermarktkette war keine der genannten, stattdessen trumpfte Rewe auf: 819 Spots führten zu 452 XRP.
Die aus Werbesicht mit Abstand intensivste Woche des Jahres hat derweil die GABA-Marke Elmex hinter sich. 527 Spots für die Zahnpasta waren in den zurückliegenden sieben Tagen zu sehen, die meisten davon bei RTL, Deluxe Music und Vox. Das entsprach 297 XRP. Damit kam man noch etwas vor den P&G-Marken Pampers und Braun ins Ziel. Für die GABA-Marke Meridol liefen in der vergangenen Woche 141 Spots, damit waren für den Konzern noch einmal 87 XRP drin.
Was sind das für Zahlen?
All Eyes On Screens (der neue Name des bislang als AdScanner bekannten Unternehmens) stellt für das Ranking eine Liste aller in der vergangenen Woche im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes On Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für die gesamte Woche 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.