Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Haribo ist in der vergangenen Woche die Marke gewesen, die durch Werbeschaltungen am sichtbarsten im Fernsehen war. Das hat vor allem zwei Gründe: Zum Einen hat Haribo den Werbedruck mächtig nach oben geschraubt. Rund 1.800 Spots sorgten für eine Bruttoreichweite in Höhe von 780 XRP. In der Vorwoche schaltete Haribo noch rund 800 Spots weniger und kam so auch nur auf 473 XRP.

Den ersten Platz im Ranking erreichte Haribo aber auch deshalb, weil Procter & Gamble den Werbedruck für seine verschiedenen Marken spürbar zurückgefahren hat. Allen voran bei Lenor, der in den letzten Wochen und Monaten oft reichweitenstärksten Marke. Nach 1.372 XRP in der letzte Juni-Woche reichte es in den vergangenen sieben Tagen nur noch zu 519 XRP. 800 Spots von Lenor waren noch in den Werbeblöcken der Sender zu sehen, damit hat Procter & Gamble die Schaltungen mehr als halbiert. 

Doch noch einmal zurück zum neuen Spitzenreiter: Mit RTL und Vox hat Haribo besonders stark auf zwei vergleichsweise großen Sendern geworben. Alleine auf diese beiden Kanäle entfielen rund 20 Prozent der gesamten Haribo-Spots. ProSieben und Sat.1 kamen zusammengerechnet nur auf rund 7 Prozent aller Haribo-Spots, RTLzwei lag mit 4,8 Prozent jeweils vor den beiden Sendern. Dementsprechend ließ Haribo auch den Großteil seines Budgets (26,8 Prozent) bei RTL. Weitere 22,4 Prozent entfielen auf Vox. 

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Und nicht nur an der Spitze der Markencharts gab es eine Veränderung, auch auf den Plätzen zwei und drei platzierten sich mit Dr. Oetker und Lidl zwei Marken, die in der vergangenen Woche noch teils deutlich schlechter platziert waren. Sie verdrängten McDonald's und Gillette (P&G) vom Treppchen. Dr. Oetker hat die Anzahl seiner Werbeschaltungen im Wochenvergleich mehr als verdoppelt, die Zuschauerinnen und Zuschauer sahen unter anderem Werbung für Tiefkühlpizzen, Rührkuchen, Puddings, aber auch für Backdekor (Marzipan-Blüten, Zuckeraugen, Glasuren etc.).

Lidl profitierte derweil von etlichen Schaltungen rund um die extrem erfolgreichen EM-Übertragungen. Mit nur 422 Spots schaffte man 639 XRP, das ist das mit Abstand beste Spot/Reichweiten-Verhältnis in den Top 10. Auf RTL entfielen mit 12,8 Prozent zwar die meisten Schaltungen, das meiste Budget (29,5 Prozent) hat Lidl aber beim Ersten bzw. ARD Media gelassen. Hier sorgen wenige Spots rund um die EM natürlich für sehr hohe Reichweiten - und sind entsprechend teuer. 

Was sind das für Zahlen?

All Eyes On Screens (der neue Name des bislang als AdScanner bekannten Unternehmens) stellt für das Ranking eine Liste aller in der vergangenen Woche im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes On Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für die gesamte Woche 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.