Der Primetime-Verlauf: "Tatort" stabilisiert sich nach einer halben Stunde
Der "Tatort" begann am Sonntagabend mit rund fünfminütiger Verspätung. Und während die "Tagesschau" zuvor noch sehr viele Menschen interessierte, schalteten danach viele weg. Und auch in der ersten halben Stunde verlor der Krimi kontinuierlich Publikum, dann stabilisierte sich die Verlaufskurve allerdings sichtbar. Ein "Tagesthemen Extra" verlor danach viele Zuschauerinnen und Zuschauer und auch einem zweiten "Tatort" kam später langsam aber sicher das Publikum abhanden.
Der Vorabend-Verlauf: Großes Interesse an News-Schiene
Die Verlaufskurve des ZDF sah am Vorabend lange recht trist aus, gegen 19 Uhr sammelte man mit den "heute"-Nachrichten aber viele Menschen ein. Viele davon blieben auch beim nachfolgenden "Berlin direkt"-Sommerinterview mit AfD-Chefin Alice Weidel dran. "Terra X" performte später auf einem niedrigeren Niveau. Im Ersten profitierte die Doku "Heimspiel 74" zur WM 1974 einerseits vom Ende der News-Strecke im ZDF, aber auch von der nahenden "Tagesschau", die wie immer extrem viele Menschen zum Sender spülte.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite.
Werbe-Ranking: Amazon auf der Eins
Amazon ist am Sonntag die sichtbarste Marke in den Werbeblöcken der Sender gewesen. 219 Spots sorgten für eine Bruttoreichweite in Höhe von 147 XRP. Am Wochenende startete Amazon seine Werbung für den kommenden Prime Day Mitte Juli, auch deshalb hat man jetzt den Sprung an die Spitze geschafft. Allein am Sonntag waren 141 der Amazon-Spots Werbung für den Prime Day, damit waren fast 100 XRP drin. Die meisten Prime-Day-Schaltungen erfolgten mit fast einem Drittel bei RTL.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.