Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Vorabend-Verlauf: Bestwerte kurz vor den Pausen

England und die Schweiz standen sich im EM-Viertelfinale am Samstag ab 18 Uhr gegenüber. Die jeweils höchsten Reichweiten verbuchten die beiden regulären Halbzeiten kurz vor deren Abpfiff. Gegen 20 Uhr startete dann die Verlängerung, die sich gegen 20:15 Uhr - also nach der "Tagesschau" auch wieder steigerte. In der ersten Halbzeitpause, die um 18:45 Uhr begann, wechselten offenbar einige EM-Fans zu RTL - und informierten sich über das Weltgeschehen in "RTL Aktuell".

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Der Primetime-Verlauf: Peaks am Ende

Die meisten Zuschauerinnen und Zuschauer hatte das frühe EM-Spiel am Samstag dann während des Elfmeterschießens. Danach ging es rasch nach unten; und RTL legte deutlich zu. Die schon gegen 19:45 Uhr gestartete Vorberichterstattung zum Spiel zwischen der Türkei und den Niederlanden fand zunächst kaum Publikum. Mit Abpfiff der frühen Partie im Ersten stiegen die Werte aber stark und schnell an. Die höchsten Reichweiten verbuchte das Spiel zum Ende der Spielzeit. Vergleichsweise stabil schnitten die "Donna Leon"-Re-Runs im Ersten ab. Anders gesagt: Wer sich dafür entschied, hatte sich offenbar schon vorab gegen Fußball entschieden - und wechselte dann auch nicht.

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Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Mit 48 Prozent fiel der Daily Reach selbst für Ad Alliance-Verhältnisse ungewohnt hoch aus. Zweiter wurde diesmal nicht Seven.One, sondern das ZDFwerbefernsehen, das während des frühen Spiels am Samstag noch Werbeblöcke unterbringen konnte. 31 Prozent Tages-Nettoreichweite waren die Folge. 

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Werbe-Ranking: Hellmanns setzt auf die EM

Beispiele wie Unternehmen mit gezielten Buchungen im EM-Umfeld hohe Reichweiten erzielen, gab es zuletzt einige. Am Samstag war das etwa bei Hellmanns so. Fünf Spots tauchten abends bei RTL auf, vier im Rahmen der ZDF-EM-Berichterstattung. Mit neun Buchungen sicherte sich Hellmanns fast 125 Punkte und den dritten Rang. 

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All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.