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Der Vorabend-Verlauf: "RTL Aktuell" lockt Publikum an

Zwar schaffte es, "RTL Aktuell" in der Halbzeitpause des England-Spiels doch einige Zuschauerinnen und Zuschauer zu RTL zu lotsen, überdeutlich aber die Dominanz des im Zweiten übertragenen Spiels der UEFA Euro 2024: Die Partie legte eigentlich nahezu durchgänig in der Publikumsgunst zu - seinen Peak erreichte das Spiel vorerst dann in der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit. Da fiel dann auch der englische Ausgleich, der dafür sorgte, dass Harry Kane und Co. überhaupt noch mit dabei sind. Interessant ist durchaus, dass die erste Halbzeit der Verlängerung dann weniger gefragt war. Diese lief gegen die "Tagesschau" im Ersten - einige Fußballfans wollten sich also offenbar kurz noch über das Wichtige aus aller Welt informieren. 

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Der Primetime-Verlauf: Spaniens zweite Hälfte knüpft nicht an die erste an

Während der zweiten Verlängerung legte das England-Spiel in der Publikumsgunst zwar wieder zu, erreichte aber frühere Top-Werte nicht mehr. Nach 20:40 Uhr verabschiedeten sich die Fans recht schnell vom ZDF - und schalteten offenbar nicht selten zum Ersten. Dort hatte die Vorberichterstattung auf das Primetime-Spiel zwischen Spanien und Georgien schon um 20:15 Uhr begonnen. Die Reichweiten schnellten aber erst mit dem Abpfiff des ZDF-Matches nach oben. Klar zu sehen ist, dass zudem nicht alle Fans, die die erste Halbzeit sahen, auch nach dem Seitenwechsel noch mit von der Partie waren. Das überrascht auch deshalb, weil es zum Pausentee "nur" 1:1 stand und eine kleine Sensation somit nicht ausgeschlossen war. Drei spanische Tore in Durchgang zwei führten letztlich zum Favoritensieg.

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Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter: Vierkampf 

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Vier Vermarkter auf Augenhöhe - das ist selten. ARD Media und das ZDFwerbefernsehen profitierten von den Live-Übertragungen der UEFA Euro 2024; mit je 28 Prozent Daily Reach. Ad Alliance sicherte sich mit 34 Prozent dennoch den Spitzenplatz vor Seven.One Media mit 32 Prozent.

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Werbe-Ranking: Europa ist ein geiles Land

Mit einem melodisch eingehenden Spot ("Europa ist ein geiles Land") wirbt Axel Springer derzeit für "Bild" - und greift in der Kampagne die laufende Fußball-EM auf. Besonders häufig war der Spot am Sonntag bei RTL und ProSieben zu sehen. 123 Mal lief der Spot am siebten Tag der vergangenen Woche, so oft wie noch nie. Das führte zu einem 14. Rang in Sachen XRP. Dieses Ranking wurde erneut von Lenor angeführt, dahinter folgen McDonalds, Gillette und Enpal. Sehr aktiv ist derzeit auch Procter & Gamble - und das für ganz unterschiedliche Produkte. Neben Lenor und Gillette schafften es auch Always, Oral-B, Pampers sowie Ariel in die Bestenliste. 

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All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.