Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: Fans wechseln den Sender

Am Mittwochabend waren gleich zwei Vorrundenspiele parallel im Free-TV zu sehen - eines im Ersten, eines bei RTL. Während das im Ersten gezeigte Spiel zwischen Tschechien und der Türkei direkt stark startete, sammelte RTL mit der Partie zwischen Portugal und Georgien im Laufe der ersten Halbzeit zunächst viele Fans ein. Auffällig: Nachdem Georgien wenige Minuten nach Beginn der zweiten Hälfte das zweite Tor schoss, ging die RTL-Kurve zurück, während das ARD-Spiel ab diesem Zeitpunkt zulegte. Hier war es dann auch durch den inzwischen gefallenen Ausgleich etwas enger.

Nach dem Abpfiff bei RTL wechselten viele Fans dann noch einmal ins Erste, wo die Partie in der Nachspielzeit doch noch zugunsten der Türkei ausging. Ein interessantes Detail zeigt sich zudem in der Halbzeitpause: Dort büßten beide Sender Zuschauerinnen und Zuschauer ein. Der RTL-Knick fiel jedoch etwas deutlicher aus, was schlicht darauf zurückzuführen sein dürfte, dass der Kölner Sender vor allem Werbung zeigte, während im Ersten die "Tagesthemen" liefen.  

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Der Vorabend-Verlauf: Steile Fußball-Kurven bei ARD und RTL

Auch am Vorabend lieferten sich ARD und RTL ein Duell - hier gelang es allerdings beiden Sendern, ziemlich kontinuierlich die Fans einzusammeln. In den Vodafone-Haushalten, die den Daten von All Eyes on Screens zugrunde liegen, lieferten sich die Sender übrigens ein echtes Kopf-an-Kopf-Duell. Während die "Tagesschau" jedoch nach dem Abpfiff dafür sorgte, dass die Kurve noch weiter anzog, schalteten bei RTL erstmal viele Fans ab. Erst kurz vor dem Anpfiff des Abendspiels lief es dann wieder spürbar besser.

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Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter

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Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. ARD Media belegte am Mittwoch dank der Fußball-EM den zweiten Platz und schob sich somit noch knapp vor Seven.One Media. Der RTL-Vermarkter Ad Alliance lag mit einem Daily Reach von 40 Prozent deutlich an der Spitze.  

Werbe-Ranking: Check24 bleibt stark

Lenor hat auch am Mittwoch wieder die Spitze des Werbe-Rankings belegt. Mehr als 280 Spots führten zu einer Reichweie von 188,37 XRP. Check24 eroberte indes mit nur 50 Spots den zweiten Rang - im Fußball-Umfeld lag der XRP bei 126,16. 

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All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.