Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Primetime-Verlauf: ARD trotz EM sehr stabil

Die Primetime wurde mal wieder von der Fußball-EM dominiert: Das ZDF sammelte mit dem Spiel zwischen England und Slowenien zunächst viele Zuschauerinnen und Zuschauer ein, während der zweiten Halbzeit blieb die Reichweite nahezu konstant. Im Ersten hielt sich zunächst "In aller Freundschaft" und später auch ein alter "Zürich-Krimi" recht stabil: Wer einmal eingeschaltet hatte, blieb in der Regel auch bis zum Ende dran. Bei RTL hatte das "EM-Studio" zunächst noch eine vergleichsweise hohe Zuschauerbasis - Ausgangspunkt war hier das Vorabendspiel zwischen Österreich und den Niederlanden. Nach und nach schalteten die Menschen aber weg, nach dem Ende der Sendung ging es für RTL noch weiter bergab. 

240625primetime © All Eyes On Screen

Vorabend-Verlauf: ZDF und RTL fast identisch

Weil sowohl das ZDF als auch RTL am Vorabend EM-Spiele übertragen haben, sammelten beide Sender viele Fußball-Fans ein. Die von All Eyes on Screens ausgewiesene Verlaufskurven ähneln sich dabei sehr, wobei die Mainzer im Verlaufe des Matches sogar noch etwas stärker zulegen konnten als RTL. Kurz vor dem Halbzeitpfiff stiegen die Kurven beider Sender rasant an - da war im Ersten gerade "Gefragt - Gejagt" vorbei. Nach dem Schlusspfiff hielt das ZDF sein Publikum besser - hatte mit dem Abendspiel aber vielleicht auch das bessere Argument für viel Zuschauerinnen und Zuschauer auf seiner Seite. 

240625vorabend © All Eyes On Screen

Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Durch die zwei EM-Spiele landete das ZDF Werbefernsehen am Dienstag bei 35 Prozent der gemessenen Haushalte - das bedeutete Platz zwei im Vermarkter-Ranking. Die Ad Alliance landete angesichts von 37 Prozent knapp davor, Seven.One Media musste sich mit 25 Prozent begnügen. 

240625sales © All Eyes On Screen

Werbe-Ranking: Klare Sache

Mit Lenor und McDonalds brachten es am Dienstag nur zwei Marken auf eine Bruttoreichweite von mehr als 100 XRP. Die P&G-Marke war angesichts von 167 XRP mal wieder die mit Abstand sichtbarste vor der Fast-Food-Kette. Mit Lidl und Check24 platzierten sich zwei Marken in den Top 5, die stark auf EM-Umfelder als Werbefläche setzen. Sie benötigten für ihre erzielte Reichweite dadurch deutlich weniger Spots als die Konkurrenz. 

240625xrp © All Eyes On Screen

All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.