Der Primetime-Verlauf: Fußball-Peak dank Krimi-Ende
Das Erste hat mit der Übertragung der EM-Partie zwischen Frankreich und Österreich den Montagabend dominiert. Wie groß das Interesse war, zeigt die Verlaufsgrafik von All Eyes on Screens: Schon vor dem Anpfiff sammelte der Sender viele Menschen ein, das ging bis zum Ende der ersten Halbzeit so. Am Ende der ersten 45 Minuten kamen kurzzeitig nochmal viele Zuschauerinnen und Zuschauer zum Sender - mutmaßlich deshalb, weil zuvor der Krimi im ZDF zu Ende gegangen war.
In der zweiten Halbzeit hört der stetige Zuwachs an Fußball-Fans dann zwar auf, die Übertragung im Ersten hält sich aber auf dem starken Niveau der ersten Halbzeit (kurz bevor die Krimi-Zuschauer den Peak setzten). Viele wollten also ganz offensichtlich sehen, ob den Österreichern doch noch die Überraschung gelingt. Und Apropos ZDF: Dort war "Die Toten vom Bodensee" zwar auch sehr erfolgreich, die Krimi-Wiederholung verlor aber fast konstant Publikum. Anders übrigens als der "Polizeiruf" einen Tag zuvor (DWDL.de berichtete).
Der Vorabend-Verlauf: Gedämpfte Quiz-Euphorie
Normalerweise zeigt die Verlaufskurve von "Gefragt - Gejagt" am Vorabend steil bergauf. In Zeiten der EM-Konkurrenz ist das anders, die Quizshow mit Alexander Bommes sammelte zwar nach und nach Publikum ein, das allerdings auf einem deutlich geringeren Niveau als üblich. Stattdessen schauen die Menschen lieber Fußball: Das ZDF sammelte mit der Partie zwischen Belgien und der Slowakei jedenfalls massig Publikum ein.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Werbe-Ranking: VW hält Werbedruck hoch
Volkswagen ist in der vergangenen Woche aus Werbesicht so umtriebig wie noch nie in diesem Jahr gewesen (DWDL.de berichtete). Und der Wolfsburger Autobauer hält den Werbedruck weiter hoch: 199 Spots am Montag entsprachen einer Bruttoreichweite in Höhe von fast 70 XRP. Damit brachte man es auf Platz 13 der reichweitenstärksten Marken. Ganz vorne landete mal wieder Lenor - dieses Mal vor McDonalds, Lidl und den P&G-Schwestermarken Always und Gillette.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.