Primetime-Verlauf: Miosga kann Sport-Publikum nicht komplett halten
Im Ersten gab es am Sonntagabend einen etwas sonderbar anmutenden Programmverlauf: "Caren Miosga" sendete ab 20:40 Uhr für 40 Minuten, ehe ab 21:21 Uhr nochmal für rund 20 Minuten Sport an der Reihe war, und danach ab 21:42 Uhr wiederum für 20 Minuten Caren Miosga mit Jürgen Trittin als neuem Gast zurückkehrte, ehe ab 22 Uhr dann wieder die Leichtathletinnen und Leichtathleten übernahmen. Im Primetime-Verlauf in den von All Eyes On Screens ausgewerteten Vodafone-Haushalten spiegelt sich das deutlich wieder: Immer wenn der Polittalk an der Reihe war, sanken die Reichweiten, die Sport-Fans kehrten aber danach auch stets wieder zurück, selbst für den kurzen 20-minütigen Zwischensprint zwischen den beiden Talk-Teilen von "Caren Miosga".
Der Vorabend-Verlauf: Die erste Prognose schaut man im Ersten
Der Sonntagvorabend stand natürlich ganz im Zeichen der Europawahl. Interessant ist dabei der unterschiedliche Verlauf im Ersten und im ZDF. Im Ersten steigerte sich die Reichweite deutlich früher, sodass der Großteil des Publikums bereits um 18 Uhr eingesammelt war, danach ging es gemächlich weiter nach oben. Im ZDF dauerte es etwas länger, hier war erst gegen 18:07 Uhr die Flughöhe erreicht.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite.
Werbe-Ranking: Amazon auch am Sonntag an der Spitze
Wie schon am Samstag, so führte Amazon auch am Sonntag das Ranking der Marken mit der höchsten Bruttoreichweite in den Werbeblöcken der deutschen Sender an, dicht gefolgt allerdings wieder von der Procter & Gamble-Marke Lenor.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.