Der Primetime-Verlauf: Das Erste dominiert
Bei den Primetime-Verlaufskurven fällt direkt die Dominanz des Ersten ins Auge. Und das spiegelt die regulären TV-Quoten: Das Freundschaftsspiel zwischen Deutschland und der Ukraine war die mit Abstand meistgesehene Sendung des Tages. Während der ersten Halbzeit sammelte Das Erste vor allem in den ersten Minuten viel Publikum ein, irgendwann hatte man dann aber ein Plateau erreicht. In der zweiten Halbzeit steigerte sich die Übertragung aber noch weiter, erst ganz am Ende war der Höhepunkt erreicht.
Spannend ist auch der Verlauf von RTL, denn dort hat es sich offensichtlich als gute Entscheidung erwiesen, ein "RTL Aktuell"-Spezial zur Hochwasserlage ins Programm zu nehmen. In den ersten 15 Minuten der Primetime lag die Verlaufskurve von RTL nämlich noch auf einem vergleichsweise hohen Niveau - danach schalteten die Zuschauerinnen und Zuschauer reihenweise ab. Verständlich: Von "Undercover Boss" war lediglich eine Wiederholung zu sehen.
Der Vorabend-Verlauf: Bommes-Doppel zündet noch nicht
Am Vorabend hat Das Erste sein Publikum möglicherweise verwirrt. Zwar liefen zwei neue Ausgaben von "Gefragt - Gejagt", doch erst als die Folge um kurz vor 18 Uhr, also auf dem regulären Sendeplatz, startete, kamen die Zuschauerinnen und Zuschauer in Massen. Auch zuvor zeigte die Verlaufskurve nach oben, da aber deutlich weniger stark als später.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite.
Werbe-Ranking: Amazon wechselt von RTL zu Sat.1
Mit einer Bruttoreichweite in Höhe von 157 XRP ist Amazon zum Start in die Woche die reichweitenstärkste Marke in den Werbeblöcken der deutschen TV-Sender gewesen, dafür schaltete man in Summe 252 Spots. Am häufigsten waren diese bei Vox und in Sat.1 zu sehen, den größten Teil des Amazon-Budgets erhielt Sat.1. In 81 Spots bewarb Amazon zudem erneut die neue Serie "Viktor bringt's" - und auch hier setzte man vor allem auf Sat.1. Damit hat Amazon seinen Fokus etwas verschoben, in der vergangenen Woche setzte man zur Bewerbung der Serie noch stark auf RTL (DWDL.de berichtete).
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.