Fast zwei Monate lang ist Lenor aus dem Hause Procter & Gamble (P&G) die reichweitenstärkste Marke in den Werbeblöcken der deutschen TV-Sender gewesen. Das hat sich in der vergangenen Woche geändert, denn Milka eroberte mit 1.128 XRP Platz eins im Marken-Ranking von All Eyes on Screens. Dabei legte man im Vergleich zur Vorwoche, in dem man den Werbedruck erstmals spürbar hochgefahren hatte, noch etwas zu. Lenor dagegen blieb recht stabil bei 968 XRP.
Mit Gillette hat es zudem eine weitere P&G-Marke auf das Treppchen geschafft, 612 XRP reichten hier zu Platz drei. Und damit längst nicht genug: Auch Pampers (12), Oral-B (15), Always (16) und Febreze (24) schafften es in der zurückliegenden Woche in die Top 25 der reichweitenstärksten Marken. Alles sind Marken von P&G - der Konzern bleibt damit weiter ein ganz wichtiger für die TV-Vermarkter. In den ersten vier Monaten des Jahres hat P&G seine Brutto-Werbespendings laut Nielsen um 36,8 Prozent nach oben geschraubt.
Laut All Eyes on Screens schaltete P&G in der vergangenen Woche für alle seine Marken mehr als 6.100 Spots - und erreichte so eine Bruttoreichweite in Höhe von 4.680 XRP. Die meisten Schaltungen entfielen auf RTLzwei (14,6 Prozent) und Sat.1 (14,5 Prozent), aber auch Kabel Eins (10,8 Prozent), Vox (9,8 Prozent) und RTL (8,6 Prozent) wurden häufig belegt. Und auch wenn die meisten Spots bei RTLzwei liefen: Vom Gesamtbudget des Konzerns gingen nur rund 10 Prozent an den Sender. Rund ein Viertel des P&G-Budgets entfiel in der vergangenen Woche auf RTL, hinzu kommen noch 18,7 Prozent bei Vox. Vor allem für die Ad Alliance sind die gestiegenen P&G-Spendings also gute Nachrichten.
Anderes Bild bei DAZN
Auf der Sport-Streamingplattform DAZN haben Procter & Gamble und seine Marken im April dagegen keine Rolle gespielt. Die Analyse des Monats zeigt, dass es einmal mehr die Wettanbieter waren, die besonders viel Präsenz auf der Plattform zeigten. Hinzu kommen Unternehmen wie die Deutsche Vermögensberatung (DVAG) , Coca Cola, Lidl oder auch Google und 1und1.
Was sind das für Zahlen?
All Eyes On Screens (der neue Name des bislang als AdScanner bekannten Unternehmens) stellt für das Ranking eine Liste aller in der vergangenen Woche im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes On Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für die gesamte Woche 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.