Eines hat sich in den vergangenen sieben Tagen auch die siebte Woche in Folge nicht geändert: Keine andere Marke war bruttoreichweitenstärker in den Werbeblöcken der deutschen Fernsehsender vertreten als Lenor. Mit 1.274 Spot-Ausstrahlungen und einer Bruttoreichweite von 987,72 XRP in den von All Eyes On Screens ausgewerteten Vodafone-Haushalten macht dem Weichspüler von Procter & Gamble derzeit niemand Konkurrenz.
Dafür hat sich auf dem Platz dahinter etwas getan: Milka hat sich mit Macht zurückgemeldet. Mondelez, das in den vergangenen fünf Wochen die TV-Werbung zwar nicht komplett ausgesetzt hatte, aber nur auf kleinerer Flamme fuhr, schaltete zwischen dem 6. und 12. Mai satte 2.105 Spots, die in Summe eine Bruttoreichweite von rund 907 XRP generierten. Für Milka war es damit die gemessen an der Bruttoreichweite zweitstärkste Woche des gesamten Jahres.
Spannend ist hier auch der Blick auf die Verteilung auf die unterschiedlichen Sender. Laut der Auswertung von All Eyes On Screens entfiel weit über die Hälfte der Reichweite und des Gesamtbudgets auf die Ad Alliance, auch bei RTLzwei setzte man einen Schwerpunkt. Auf die Sender von Seven.One entfiel in Summe nicht mal zehn Prozent des Gesamt-Budgets, in Sachen Reichweiten-Beitrag rangiert Sat.1 noch hinter Nitro und DMAX, ProSieben folgt noch dahinter. Und doch dürfte man bei Seven.One Media heilfroh sein, Milka überhaupt wieder als Kunden gewonnen zu haben: In den ersten vier Monaten des Jahres war trotz größerer Kampagnen kein einziger Spot bei einem Sender von ProSiebenSat.1 zu sehen gewesen.
Seltener Top 25-Gast: Ein Autohersteller
Schaut man im Top25-Ranking auf die hinteren Plätze, dann entdeckt man dort mit Škoda einen Autohersteller auf Platz 22, der es dank über 800 Spot-Ausstrahlungen auf eine ordentliche Bruttoreichweite von rund 300 XRP brachte. Bemerkenswert ist das vor allem deshalb, weil die Auto-Industrie in diesem Jahr bislang einen ziemlichen Bogen um TV-Werbung gemacht hat. In diesem Jahr gab es mit Volkswagen überhaupt nur in einer einzigen Woche einen weiteren Automobil-Produzenten im All Eyes On Screens-Bruttoreichweitenranking. Immerhin: Mit BMW und Citroën schalteten zwei Automarken in den letzten sieben Tagen überhaupt erstmals in diesem Jahr TV-Spots, wenn auch auf niedrigem Niveau. Dass eine der größten Industrien in Deutschland kaum Geld in TV-Werbung investiert, ist für die Vermarkter aber generell trotzdem bitter.
Was sind das für Zahlen?
All Eyes On Screens (der neue Name des bislang als AdScanner bekannten Unternehmens) stellt für das Ranking eine Liste aller in der vergangenen Woche im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes On Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für die gesamte Woche 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.