Der Primetime-Verlauf: Verspäteter Primetime-Start
Wegen News-Specials zum iranischen Angriff auf Israel begann das Primetime-Programm des Ersten und des ZDF am Sonntag etwas später. Der "Tatort" war danach das mit Abstand erfolgreichste Programm, das geht auch aus dem offiziellen TV-Quoten hervor (DWDL.de berichtete). Der Schweizer Krimi kostete einigen Zuschauerinnen und Zuschauer aber Nerven, wie schon diverse Kommentare in den sozialen Netzwerken zeigten. Das bestätigt sich beim Blick auf die Daten von All Eyes on Screens: Etliche Menschen schalteten im Verlauf des Krimis ab, besonders stark war dieser Trend in der ersten Hälfte. Dazu beigetragen hat wohl die Tatsache, dass es sich um einen ziemlich ungewöhnlichen "Tatort" handelte - inklusive eines toten Affen.
Der Vorabend-Verlauf: Hohes Info-Bedürfnis
Wie hoch das Verlangen nach Informationen rund um den iranischen Angriff auf Israel war, zeigt sich beim Blick auf die Vorabend-Verlaufskurven. Pünktlich zu "RTL Aktuell" erreichte die Kurve des Privatsenders ihren Höhepunkt, im ZDF konnten die "heute"-Nachrichten kurz danach viel Publikum einsammeln - und das blieb auch beim anschießenden Special dran. Das Erste sticht mal wieder heraus: Pünktlich zum Beginn der "Tagesschau" schalteten viele Menschen zum Sender. Ein anderes Bild gibt es bei Sat.1: Dort schalteten zum Beginn der Nachrichten einige Zuschauerinnen und Zuschauer ab.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite.
Werbe-Ranking: Braun springt in die Top 3
Procter & Gamble hat in den vergangenen Tagen die Spot-Dosis für seine Elektrogeräte-Marke Braun immer weiter hochgefahren, am Sonntag sorgten die 86 Schaltungen für eine Bruttoreichweite in Höhe von 80 XRP. Das ist der höchste Wert der Woche gewesen, nur McDonalds und Lenor erreichten noch höhere Reichweiten - und das mit deutlich mehr Spots. Die meisten Braun-Schaltungen entfielen auf Sat.1, RTLzwei und RTL - also drei große Sender, die für entsprechende Reichweiten sorgten.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.