Der Primetime-Verlauf: "Höhle" legt früh deutlich zu
Anlässlich des runden Geburtstags des früheren Bundeskanzlers Gerhard Schröder zeigte Das Erste am Montagabend ab 21 Uhr eine einstündige Dokumentation rund um dessen Wirken - und seine heutige Tätigkeit, die wahrlich nicht unumstritten ist. Zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer des Ersten hatten auf Schröder aber keine Lust. Direkt um 21 Uhr sackte die Reichweite des Ersten nämlich stark ab. Im weiteren Verlauf blieben die Werte dann eine Zeit lang halbwegs stabil, erst gegen 21:45 Uhr ging es wieder nach oben. Zu diesem Zeitpunkt war der ZDF-Fernsehfilm der Woche zu Ende, was zu größeren Umschaltbewegungen beim Publikum führte.
Die letzte Schröder-Viertelstunde lief dann also ebenso stärker wie "Wer wird Millionär?" - auch das RTL-Quiz hatte seine stärkste Phase in den Minuten vor 22 Uhr. Anders sah es bei der Vox-Gründershow "Die Höhle der Löwen" aus. Diese gewann insbesondere zu Beginn reichlich Publikum hinzu und erreichte ihren Peak nach dem ersten Werbeblock. Auf ein ähnliches Niveau schaffte es die Sendung auch eine Stunde später nochmals - auch gegen 22:15 Uhr lief es für die "Höhle" ziemlich gut, was damit zusammenhängen dürfte, dass RTL während "RTL Direkt" Publikum verlor.
Nicht gut startete ProSieben in die Primetime. "Based on a True Story", eine frische Sitcom aus Übersee, gab insbesondere zu Beginn viel Publikum ab. Erst gegen 20:30 Uhr stabilisierte sich das Reichweitenniveau. Nachfolgende Programme oder Episoden vermochten dann aber keinen echten Einschaltimpuls mehr zu setzen.
Der Vorabend-Verlauf: "Alles was zählt" legt gegen Ende zu
Die RTL-Eislauf-Soap "Alles was zählt" hat in ihren letzten Minuten der Dienstagsfolge einige Zuschauerinnen und Zuschauer gewonnen. Es darf sich darüber gestritten werden, ob es die eigene Handlung war, die verfing, oder ob Fans nicht einfach schon auf "GZSZ" warteten. Nach dem "AWZ"-Abspann jedenfalls ging die Kurve ein Stück weit zurück, hielt sich dann für einige Momente (während der ersten Bilder aus dem "GZSZ"-Kiez) stabil, um schnell wieder zu sinken. RTL zeigt seit Jahren ja kurz nach "GZSZ"-Start schon erste Werbespots. Nach 19.45 Uhr stiegen die Reichweiten während des RTL-Urgesteins dann aber schnell wieder an.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite.
Werbe-Ranking: Kaufland legt stark zu
Einzelhändler Kaufland ist seit Montag deutlich öfter in den Werbeinseln zu sehen als in den Wochen zuvor. Geschaltet wurden 147 Spots nach nur rund 50 am Sonntag. In den vergangenen vier Wochen gab es nur einen Tag als das Unternehmen noch häufiger für sich trommelte. So kam Kaufland auch auf einen knapp dreistelligen XRP und musste sich nur der aktuellen Lenor-Kampagne mit 117 Punkten geschlagen geben. Mit Penny und Lidl waren zudem noch zwei weitere Lebensmittelhändler in den Top15 vertreten.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.