In den zurückliegenden Wochen hat Amazon seine Werbeaktivitäten im Fernsehen kontinuierlich nach oben gefahren. Das gipfelte in der Woche vom 18. bis 24. März in mehr als 1.500 Spots und darüber hinaus einer Bruttoreichweite in Höhe von fast 1.300 XRP. Amazon war damit in dem besagten Zeitraum die reichweitenstärkste Marke im deutschen Fernsehen. Nun hat der Versandriese allerdings eine Vollbremsung hingelegt.
In den zurückliegenden sieben Tagen liefen nur noch 133 Spots, in denen die Marke Amazon im Mittelpunkt stand, in den TV-Werbeblöcken. Dabei setzte man einerseits auf einen Spot, in dem Amazon darauf aufmerksam macht, dass man Partner der UEFA in Sachen Frauenfußball ist. In zwei weiteren Spots warb man für Prime Video und die hauseigenen Oster-Angebote. Alle 133 Spots waren zudem zu Beginn der Woche, am 25. März zu sehen. Wären sie nicht geschaltet worden, wäre Amazon werbetechnisch überhaupt nicht in Erscheinung getreten. Die meisten Spots liefen bei RTL und Sat.1.
Mit seinen 133 Spots, die zu einer Bruttoreichweite in Höhe von 121,77 XRP führten, schaffte es Amazon natürlich nicht in das Ranking der reichweitenstärksten Marken. Ganz vorne übernahm die Procter & Gamble-Marke Lenor die Spitzenposition von Amazon: Rund 1.000 Spots reichten hier für eine Bruttoreichweite in Höhe von 904 XRP. Ikea warb auf Platz zwei rund dreimal so viel, schaffte es aber trotzdem nur auf 828 XRP.
Auf Platz vier kam Lindt mit 699 XRP. Für die Schokoladenmarke dürfte es bei der nächsten Auswertung wieder deutlich bergab gehen, schließlich ist Ostern nun vorbei und Lindt muss seine goldenen Schokohasen nicht mehr bewerben. Schon in den vergangenen Tagen nahm der Werbedruck spürbar ab. Merklich zurückgehalten hat sich zuletzt auch Milka: Nur noch 751 Spots der Schokomarke waren vergangene Woche zu sehen, nach 1.362 in der Woche davor.
Unverändert hoch ist der Werbedruck der P&G-Marke Wick, letzte Woche reichte es angesichts von 386 XRP noch zu einem 23. Platz im Marken-Ranking. Gut möglich aber, dass auch hier bald Schluss ist. Die Erkältungszeit neigt sich schließlich dem Ende entgegen. 2023 stoppte Procter & Gamble die Wick-Werbung Ende März. An Ostermontag liefen bereits nur noch eine Handvoll Wick-Spots. Mit Gillette hat es übrigens eine weitere Marke von P&G in die Top 25 der reichweitenstärksten Marken geschafft.
Was sind das für Zahlen?
All Eyes On Screens (der neue Name des bislang als AdScanner bekannten Unternehmens) stellt für das Ranking eine Liste aller in der vergangenen Woche im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes On Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für die gesamte Woche 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.