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Der Primetime-Verlauf: Stabiles "deutsches Finale"

Die gute Nachricht: "Das deutsche Finale", wie der Vorentscheid zum "Eurovision Song Contest" 2024 in Deutschland hieß, hat sein Publikum trotz später Sendezeit recht gut gehalten. Wie bei Musikshows üblich verlief die Kurve, ermittelt in etlichen Vodafone-Haushalten, eher zackig, weil sich an vielen Stellen Möglichkeiten zum Umschalten boten. Interessant zu sehen ist aber, dass Isaak, der gegen 22:50 Uhr an der Reihe war, die Reichweite in der Tat kurzzeitig deutlich nach oben trieb. Ähnlich deutlich war das auch gegen 23:15 Uhr der Fall, als die Gäste auf der Couch ein Zwischenfazit zogen. Das Reichweiten-Plus zu dieser Zeit dürfte seinen Grund aber eher im Ende von der "heute-show" im ZDF haben.   

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Sehr stabil präsentierten sich derweil die öffentlich-rechtlichen Primetime-Programme. Sowohl "Der Staatsanwalt" als auch "Ich will mein Glück" zurück hielten ihr Publikum. Der ab 20:15 Uhr im Ersten gesendete "Brennpunkt" gab zunächst nach, vor 20:30 Uhr ging es mit der Reichweite aber auch wieder nach oben. Offenbar warteten hier einige schon auf den Familienfilm.

Der Vorabend-Verlauf: "ZDF Spezial" hält "heute"-Publikum

In aller Regel verliert das ZDF nach 19:20 Uhr recht schnell wieder Publikum – es schalten diejenigen um, die sich in den "heute"-Nachrichten über das Weltgeschehen informieren wollen. Am Freitag war das etwas anders. Ab 19:20 Uhr schloss sich noch ein Spezial rund um den Tod von Alexej Nawalny an. Nachdem die Schlussphase der "heute"-Sendung noch Verluste erlitten hat, stiegen die Werte zu Beginn der Sondersendung wieder an.

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Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Das ZDF Werbefernsehen gewann am Freitag mit 16 Prozent das Rennen um den dritten Rang und kam somit knapp vor WBD (15%) ins Ziel. 

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Werbe-Ranking: Wick weiter unter Top10

Der Winter neigt sich zwar langsam dem Ende zu, doch an mancher Ecke schnieft und schnupft es noch. In den Werbe-Top-15 befanden sich daher am Freitag gleich zwei Kampagnen, die auf die Gesundheit der Menschen abzielen. Procter & Gamble weist weiterhin auf sein Produkt "Wick" hin – am Freitag in insgesamt 91 Spots, die somit auf einen XRP von etwas mehr als 70 kamen. Zurück in den Top15 ist aber auch die Shop-Apotheke, die sogar 156 Mal in den Werbeinseln vertreten war, dabei aber stärker auf Nischenprogramme setzte. Rund 60 Punkte waren die Folge. Ganz oben in den Werbecharts ließen sich die üblichen Verdächtigen finden: Kinder, REWE, Aktion Mensch und McDonalds.

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All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.