Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: Abwärtstrend im Ersten

Das Erste hatte am Sonntag nach 20:15 Uhr Probleme, das Publikum bei der Stange zu halten. Schon beim "Tatort" zeigte die Verlaufskurve, die auf mehr als einer Million Vodafone-Haushalten basiert, die All Eyes on Screens auswertet, nach unten. Danach suchten viele Menschen ein neues Programm oder schalteten ab, bei "Caren Miosga" zeigte der Trend aber noch ganze 30 Minuten stark nach unten. Erst das Ende des "heute journals" im ZDF brachte ein kleines Plus, das in der Folge aber wieder schnell verschwunden war. Insofern hat auch der neue Talk, in dem es am Sonntag um die Ukraine ging, das Publikum nicht gut gehalten.  

240128primetime © All Eyes On Screen

Bei RTL bewegte sich die Verlaufskurve durch das frühe Dschungelcamp zunächst auf einem sehr hohen Niveau, der Absturz folgte aber zum Ende der Sendung - und das war ja bekanntlich schon vor 21 Uhr. Die NFL-Übertragung bewegte sich schließlich auf einem deutlich niedrigeren Niveau. Die gute Nachricht für RTL: Wer einmal eingeschaltet hatte, blieb in der Regel auch dran - und das bis in den späten Abend hinein. 

Der Vorabend-Verlauf: Leischik sucht und findet

"Julia Leischik sucht: Bitte melde dich" ist am Sonntag das reichweitenstärkste Programm von Sat.1 gewesen. Wie stark die Sendung war, zeigt sich eindeutig beim Blick auf die Verlaufskurve: Bereits kurz vor dem Beginn der Sendung schalteten die Menschen zum Sender. Nach und nach ging es für Sat.1 dann immer weiter bergauf. Von einer zwischenzeitlichen Werbeunterbrechung konnte sich Leischik zudem schnell erholen. 

240128vorabend © All Eyes On Screen

Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Sowohl die AdAlliance als auch Seven.One Media erreichte am Sonntag mehr als 40 Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte. Auf Rang drei kam WarnerBros. Discovery mit ebenfalls starken 19 Prozent. 

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Werbe-Ranking: Effizientes Check24

Das Vergleichsportal Check24 hat seine Werbebuchungen am Sonntag sehr effizient eingesetzt. Lediglich 43 Spots der Marke waren in den Werbeblöcken der TV-Sender zu sehen, damit erreichte man allerdings einen außerordentlich hohen XRP-Wert in Höhe von 70. Geschafft hat man das mit einem starken Fokus auf RTL: Fast 40 Prozent aller Spots waren bei den Kölnern zu sehen, RTL machte so fast 85 Prozent der gesamten Bruttoreichweite von Check24 aus. Zu sehen waren die Spots vor allem im Dschungel- und NFL-Umfeld. 

240128xrp © All Eyes On Screen

All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.