Der Primetime-Verlauf: "Supertalent" zieht an
Diese Kurve macht doch Hoffnung: Die erste "Supertalent"-Sendung seit über zwei Jahren hat am Samstagabend im Programm von RTL im Verlauf der zwei Stunden Publikum dazu gewonnen. Insbesondere in den ersten Minuten sammelte das Format mit Dieter Bohlen als Jury-Rückkehrer kräftig Fans ein. Kurz vor dem zweiten Werbeblock, der um 21:15 Uhr gesendet wurde, hatte die Produktion von UFA Show & Factual dann auch ihre bis dato höchste Reichweite erzielt. Zwischen Werbeblock zwei und drei kam man an diese Werte dann nicht mehr ganz heran. Dafür legte das Format vor dem vierten Werbeblock kräftig zu – und lief um kurz vor 22 Uhr stärker als zuvor. Dass es nach der letzten Unterbrechung für Reklame noch höher ging, lag auch am nahenden Dschungel.
"Helene Fischer – Rausch Live" profitierte übrigens einerseits von den "Supertalent"-Werbepausen, anderseits nach 21:45 Uhr dann auch vom Ende des ZDF-"Erzgebirgskrimis". Ansonsten hatte der Konzertfilm direkt zu Beginn zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer verloren.
Von "Supertalent"-Werbepausen profitierte übrigens auch die von ProSieben live gesendete erste "Schlag den Star"-Ausgabe 2024, die ihre höchsten Reichweiten jeweils erreichte, wenn bei RTL Verbraucherinformationen zu sehen waren. Ihren Peak erreichte die Produktion aus Köln gegen 22 Uhr – auch gegen 23:20 Uhr ging es nochmals zackig nach oben, zu diesem Zeitpunkt hatte sich "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus" eine Pause gegönnt.
Der Vorabend-Verlauf: Stabiles Vox
Sehr stabil präsentierte sich am Samstagvorabend Vox. Die Tiersendungen "Der Hundeprofi" und "Hundkatzemaus" schafften es, das Publikum gut zu halten und auch "Harte Hunde" war diesbezüglich durchaus erfolgreich. Auf den "Länderspiegel" im ZDF traf dies nicht zu. Dieser verlor Zuschauewrinnen und Zuschauer, erst mit "Plan B" und einer "SOKO München"-Wiederholung wendete sich das Blatt und die Kurve zeigte wieder nach oben.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Klare Dominanz: Ad Alliance war auch am Samstag nicht zu schlagen und lag zehn Prozentpunkte vor Seven.One Media.
Werbe-Ranking: Shop-Apotheke setzt eher auf weibliches Publikum
Schon seit Tagen bewirbt P&G sein Produkt Lenor – und schon seit Tagen setzt man dabei insbesondere auf die Werbeinseln bei RTL. So auch am Samstag. Der Dschungelcamp-Sender trug ganz wesentlich zum Reichweitenrekord von Lenor bei – auch bei RTLzwei war die Marke übrigens sehr häufig in den Werbeinseln vertreten.
Zudem hat schon seit Tagen Shop-Apotheke einen Platz in der Bestenliste sicher. Seit Mitte Januar wirbt man ganz vermehrt für seine Angebote, nicht zuletzt auch in Zusammenhang mit dem neuen E-Rezept. Hier sind es vor allem kleinere Sender, die zudem ein eher weibliches Publikum erreichen, die besonders stark gebucht werden: Sixx und Home & Garden TV. Aber auch bei Kabel Eins haben sich am Samstag zahlreiche Spots für das Bestellangebot entdecken lassen.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.