Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: Sat.1-Höhenflug

Schon vor dem eigentlichen Anpfiff der Bundesliga-Partie zwischen Bayern und Hoffenheim kamen die Zuschauerinnen und Zuschauern in Massen zu Sat.1, um die ersten Sekunden des Spiels nicht zu verpassen. Und auch nach dem Beginn sammelte Sat.1 noch einige Menschen ein. Nach vielen Abschaltern in der Pause kehrten zur zweiten Halbzeit wieder viele Zuschauerinnen und Zuschauer zurück, nach dem 2:0 in um kurz vor 22 Uhr war die Luft dann aber raus und das Spiel entschieden - und so schalteten auch viele Menschen um. 

Als das Spiel gegen 22:20 Uhr zu Ende war, suchten viele Zuschauerinnen und Zuschauer das Weite - und fanden eine neue TV-Heimat bei RTL. Das "Turmspringen" verzeichnete zu diesem Zeitpunkt ein spürbar gesteigertes Interesse, schon in der Halbzeitpause wechselten einige Fußball-Fans zum Promi-Event der Kölner. Nach 23 Uhr gingen aber auch dem "Turmspringen" immer mehr Menschen verloren. Die letzten Springer gegen 1 Uhr sahen sie nicht mehr live. 

230112primetime © All Eyes On Screen

Der Vorabend-Verlauf: Sat.1 profitiert 

Bereits zum Beginn der Bundesliga-Vorberichterstattung zeigt die Verlaufskurve von Sat.1, anders als sonst zu dieser Uhrzeit, spürbar nach oben. Zuvor konnte das neue "Küstenrevier" seine Zuschauerinnen und Zuschauer nicht nur halten, sondern auch leicht dazugewinnen. Bei ProSieben sorgte "Galileo" fast schon traditionell für einen starken Einschaltimpuls. 

230112vorabend © All Eyes On Screen

Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Mit 20 Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte erreichte das ZDF Werbefernsehen am Freitag ein besonders starkes Ergebnis - und Platz drei im Vermarkter-Ranking. 

230112sales © All Eyes On Screen

Werbe-Ranking: Führungs-Trio dicht beieinander

Die Marken Lenor, Kinder und Dr. Oetker erzielten am Freitag allesamt eine ähnliche Brutto-Reichweite in Höhe von etwa 106 bzw. 107 XRP. Alle drei Marken benötigten dafür 100 oder etwas mehr als 100 Spots. Milka kam mit 187 Spots knapp dahinter auf Platz vier ins Ziel, die Schoko-Marke erreichte 103 XRP. McDonalds und Ergo erreichten jeweils weniger als 100 XRP, benötigten dafür aber mehr als 200 Spots - das heißt, sie haben viel, aber vor allem in reichweitenschwächeren Umfeldern geworben. 

230112xrp © All Eyes On Screen

All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.