Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: "WWM" hält Publikum lang, Kiwi punktet nur in Pausen

Die hervorragende Quoten von "Wer wird Millionär?", das laut AGF-Ausweisung am Freitag erstmals seit 2020 im Schnitt wieder über fünf Millionen Zuschauerinnen und Zucshauer erreichen konnte, erklären sich auch dadurch, dass die Sendung am späteren Abend offenbar nochmal deutlich zulegen konnte. Der Nutzungsverlauf in den von All Eyes On Screens ausgewerteten rund eine Million Vodafone-Haushalten zeigt jedenfalls, dass dort nach 21:45 Uhr bzw. 21:58 Uhr, als der Film im Ersten bzw. die Krimis im ZDF zu Ende waren, viele zu RTL umschalteten und dann auch bis spät in den Abend dabei blieben. Selbst um 23:30 Uhr war die RTL-Nutzung in den Vodafone-Haushalten höher als zwischen 20:15 Uhr und 21:45 Uhr.

"Kiwis große Partynacht" in Sat.1 gab hingegen nur dann Lebenszeichen ab, wenn "Wer wird Millionär?" sich in eine Werbepause verabschiedete - immer dann zog die Reichweite deutlich an. Das RTL-Publikum zappte dabei zum Teil zu Sat.1, zum Teil aber auch zum Vox-Format "Wo die Liebe hinfällt". Als das um 22:12 Uhr zu ende war und als Alternative wegfiel, stieg die "Partynacht"-Reichweite in den Vodafone-Haushalten prompt während der "WWM"-Werbepause auf den höchsten Wert des Abends.

AEOS-Verlaufskurve © All Eyes on Screens

Der Vorabend-Verlauf: "Wer weiß denn sowas?" legt erst mit Verzögerung los

Dass "Wer weiß denn sowas?" am Freitag noch etwas besser lief als sonst, ist eher mit eigener Stärker als mit dem Vorlauf durch die Skisprung-Übertragung zuvor zu erklären - denn wie der Blick auf die Verlaufskurve in den AEOS-Haushalten zeigt, sank die ARD-Reichweite ab 17:37 Uhr zunächst nochmal spürbar, als das eigentliche Qualifikationsspringen vorbei war und sich noch etwas Nachberichterstattung anschloss. Während dieser Zeit wechselten einige wohl zum ZDF - und kamen dann auch erst zurück, als "hallo deutschland" zu Ende war, sodass "Wer weiß denn sowas" dann auch erst mehrere Minuten nach dem Start der Sendung richtig in Fahrt kam.

AEOS-Verlaufskurve © All Eyes on Screens

Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite.

Daily Reach der TV-Vermarkter © All Eyes on Screens

Werbe-Ranking: Dr. Oetker schlägt Doc Fleck

Doktoren unter sich an der Spitze des Werberankings am Freitag: Während Dr. Oetker einmal mehr die bruttoreichweitenstärkste Marke in den Werbeblöcken der deutschen Sender war, geht Platz 2 direkt an "Doc Fleck" - ein Abnehm-Programm, das vor allem im Programm von RTL beworben wurde. Allein dort wurde fast vier Fünftel der gesamten Bruttoreichweite eingesammelt.

AEOS-Werberanking © All Eyes on Screens

All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.