Der Primetime-Verlauf: Ostfriesen punkten im ZDF
Der ZDF-Krimi "Ostfriesenwut" hat dem Publikum ganz offensichtlich gefallen. Darauf deutet zumindest der stabile Reichweiten-Verlauf hin, den All Eyes on Screens ermittelt hat. Der Film hielt sein Publikum zudem deutlich besser als die Krimireihe "Kolleginnen", die unmittelbar im Anschluss zu sehen war und bis zum Ende hin recht kontinuierlich Einbußen hinnehmen musste.
Ohnehin war vor allem Kai Pflaume ab 21:45 Uhr der größte Profiteur vom Ende des Ostfriesen-Krimis: Von diesem Moment an zog die Reichweite von "2023 - Das Quiz" spürbar an - und blieb auch bis zum Ende hoch. Tatsächlich erreichte die Show erst gegen 23:30 Uhr ihren Peak. Am Tag vor Silvester wollten viele also ganz offensichtlich nicht früh ins Bett gehen. Aber auch "Schlag den Star" und der RTL-Rückblick "Was für ein Jahr!" hielten das Publikum über eine lange Strecke hinweg sehr stabil vor dem Fernseher.
Der Vorabend-Verlauf: "Buchstäblich leben" mit Verlusten
Die neue ZDF-Reihe "Buchstäblich leben" war aus Quotensicht am Samstag ein Abschalter: Vom Rückenwind der "heute"-Nachrichten blieb im Laufe der Zeit nicht allzu viel übrig, weil das Doku-Format insbesondere in der ersten halben Stunde viele Zuschauerinnen und Zuschauer verlor. Ab 20:00 Uhr entschied sich dann ohnehin ein großer Teil des TV-Publikums für die "Tagesschau".
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Mit 39 Prozent lag die Ad Alliance am Samstag klar in Führung vor Seven.One Media. Den dritten Rang belegte Warner Bros. Discovery, das auf einen Daily Reach von 16 Prozent kam.
Werbe-Ranking: Kleinanzeigen mit hohem Werbedruck
Mit mehr als 300 ausgestrahlten TV-Spots hat Kleinanzeigen am Samstag viel im deutschen Fernsehen geworben - und es damit auf eine beachtliche Reichweite gebracht, wobei die vergleichsweise wenigen Spots bei RTL, ProSieben und Vox den größten Impact hatten. Mit einem XRP von 88,54 belegte Kleinanzeigen letztlich den fünften Platz im Ranking von All Eyes on Screens. Noch etwas häufiger war O2, das aber sogar auf eine Reichweite von 109,40 XRP kam. Am Konkurrenten Congstar kam aber auch O2 nicht vorbei: Die Telekom-Tochter wurde zwar etwas seltener beworben, lag mit 146,64 XRP letztlich aber sehr klar an der Spitze des Werbe-Rankings.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.