Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: "TMS"-Fans blieben lange wach

Am Abend vor dem Fest duellierten sich gleich drei große Unterhaltungsshows. Da war zum einen "The Masked Singer", dessen Finale live über die Bühne ging. Die letzte Maske wurde gegen Mitternacht gelüftet und in der Tat gelang es ProSieben, dass zu dieser späten Stunde die meisten Zuschauerinnen und Zuschauer dabei waren. Da hat sicherlich der Sendeplatz am Samstagabend - und zudem dem Abend vor dem 24. Dezember - geholfen. Allgemein kann gesagt werden: "The Masked Singer" hat den Abend über einige Zuschauerinnen und Zuschauer eingesammelt.

Das gilt auch für "Klein gegen groß" - die ARD-Unterhaltungsshow war annährend dreieinhalb Stunden im Programm des Ersten vertreten - und sammete ebenfalls viele Fans ein. Gegen 22:50 Uhr war dann letztlich der Peak erreicht. Bis etwa 21 Uhr gelang es dem von Kai Pflaume moderierten Format schon, die Kurve in den entsprechenden Vodafone-Haushalten nach oben zu treiben. Danach ging es für kürzere Zeit aber auch wieder nach unten. 

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Eher unruhig war der Kurvenverlauf auch für eine viereinhalbstündige Sendung von "Denn sie wissen nicht was passiert" im Programm von RTL. Gut zu sehen ist, dass es dem Programm zum einen schwer fiel, das Publikum nach der ersten Werbeunterbrechung wieder zurückzuholen. Das gestaltete sich mühsam, dauerte ein bisschen, es gelang aber. Ähnliches war auch später zu beobachten. Die höchsten Reichweiten hatte die Show letztlich nach 22 Uhr, als eine längere Zeit keine Reklame gesendet wurde. Nach einem um kurz vor 22:45 Uhr gestarteten Werbebreak gelang es nicht mehr, alle zurückzuholen.

Der Vorabend-Verlauf: "Buchstäblich leben" tut sich schwer

Viele Zuschauerinnen und Zuschauer verloren hat am Samstag das neue ZDF-Format "Buchstäblich leben". Es hielt bei Weitem nicht alle, die sich vorher in den "heute"-Nachrichten über den aktuellen Stand der Dinge informiert hatten. Gut zu sehen für das Zweite: Wer dann aber fünf oder zehn Minuten zugesehen hatte, blieb in der Regel auch dran. 

RTL und Vox sendeten derweil parallel "Das große Weihnachtssingen" ab 20 Uhr - und die Kurvenverläufe sind recht ähnlich. Die ersten Minuten der Sendung, in der unter anderem auch ganz klassische Weihnachtslieder zum Besten gegeben wurden, führten zu Abschaltern. Erst kurz vor 20:15 Uhr stiegen die Kurven dann wieder an; hier ganz offenbar, weil das Primetime-Publikum schon vorzeitig am Start war. 

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Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter: Starkes ECM

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Stärker als sonst präsentierte sich El Cartel Media am Tag vor dem Fest. Das lag vermutlich am starken Zuspruch des Programms nach 18 Uhr. So kam ECM auf 16 Prozent Daily Reach - und war somit unter anderem stärker als das ZDF Werbefernsehen. 

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Werbe-Ranking: Congstar dreht auf

Am 23. Dezember hat die Telekom ihre Congstar-Kampagne nochmals aufgedreht. Fast 330 Spots wurden dafür eingesetzt - der erzielte XRP-Wert lag knapp unter 140 Punkten. Das bedeutete Platz drei im Ranking am Samstag. Nur mydays, das nun Amazon überholt hat, und eben der Versandhändler waren noch erfolgreicher unterwegs. An den beiden Tagen zuvor hatte die Telekom um die 300 Spots für Congstar gebucht und entsprechend etwas niedrigere XRP-Ergebnisse erzielt. 



In den Top15 ist zudem ein Discounter verblieben. Aldi nutzte den letzten verkaufsoffenen Tag vor dem Fest noch einmal für Reklame. Lidl war nicht mehr in den Top 15 vertreten. Dafür tauchte MediaMarktSaturn in der Bestenliste auf: Mit nur etwas mehr als 60 gebuchten Media-Markt-Spots gelang ein XRP-Wert von über 75 Punkten. Hier wurde die Reklame also äußerst gezielt eingesetzt; vor allem bei RTLzwei und RTL, auf diese beiden Sender entfielen mehr als 40 Prozent der Buchungen. 

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All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.