Der Primetime-Verlauf: Sat.1 vor allem spät ganz stark
Durch die Übertragung der Bundesliga-Partie zwischen Dortmund und Mainz spielte Sat.1 am Dienstag in einer anderen Liga als üblich. In der zweiten Halbzeit erreichte man im Schnitt mehr als drei Millionen Menschen und der Marktanteil in der klassischen Zielgruppe lag bei fast 18 Prozent (DWDL.de berichtete). Auch die Verlaufskurve von All Eyes On Screens zeigt die Sat.1-Stärke: Pünktlich zum Anpfiff versammelten sich viele Menschen beim Sender, in Halbzeit zwei konnte man sogar ein noch höheres Niveau erreichen. Vor allem in den letzten Minuten sammelte Sat.1 noch viele Zuschauende ein, einige wechselten wohl auch von RTL hinüber, wo "Bauer sucht Frau" zu diesen Zeitpunkt endete.
Der Vorabend-Verlauf: Vorfreude auf Bundesliga
Die Auswirkungen der Bundesliga-Partie sind aber schon am Vorabend sichtbar gewesen: So stieg die Sat.1-Kurve bereits vor 20:15 Uhr spürbar an. Mutmaßlich waren das solche Zuschauerinnen und Zuschauer, die sich auch die Vorberichterstattung auf das Spiel nicht entgehen lassen wollten. Viele Abschalter hatten kurz vor 20:15 Uhr dagegen RTL und das ZDF.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Vermutlich auch durch die Bundesliga-Übertragung war Seven.One Media am Dienstag etwas erfolgreicher als sonst, der Vermarkter erzielte 37 Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte.
Werbe-Ranking: Wenig Einsatz, viel Ertrag
Dr. Oetker hat am Dienstag lediglich 91 Spots im deutschen Fernsehen geschaltet, dennoch brachte man es damit auf eine Bruttoreichweite in Höhe von 131,45 XRP. Damit kam man auf Platz zwei der reichweitenstärksten Marken, nur Amazon war noch sichtbarer - benötigte dafür aber auch eine ganze Reihe mehr Spots. Dr. Oetker hatte derweil klare Vorstellungen: Fast 40 Prozent aller Spots waren bei Vox zu sehen, nimmt man VoxUp noch hinzu, entfallen alleine auf diese beiden Sender mehr als 60 Prozent aller Werbebuchungen. Dr. Oetker war somit auch die präsenteste Marke in den Werbeblöcken von Vox.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.