Der Primetime-Verlauf: "Late Night Berlin" geht unter
Schon die offiziellen AGF-Zahlen haben ProSieben einen ziemlich schwachen Dienstagabend attestiert (DWDL.de berichtete). Mit "Big Bang"-Wiederholungen konnte man nichts reißen und "Late Night Berlin" ging in diesem Umfeld unter. Die Daten von All Eyes on Screens unterstreichen das: Dem Sender gelang es über den ganzen Abend nicht, signifikant neue Zuschauerinnen und Zuschauer anzusprechen. Auch "Late Night Berlin" sorgte am späten Abend für keinen Einschaltimpuls. "Bauer sucht Frau" und "Promi Big Brother" gelang es dagegen richtig gut, durch Werbepausen verlorenes Publikum danach auch wieder zurückzuholen.
Der Vorabend-Verlauf: Immerhin "Galileo"
Am Vorabend konnte sich ProSieben immerhin auf "Galileo" verlassen, das nach den "Simpsons" einen deutlichen Boost erlebte und viele Personen einsammelte und anschließend auch bei der Stange hielt. In Sat.1 gelang das auch der "Landarztpraxis", allerdings auf einem niedrigeren Niveau. Im Ersten zeigte die Verlaufskurve wie gewohnt lange deutlich nach oben - bis dann um 18:50 Uhr "WaPo Berlin" begann. Die Serie lag in der Folge deutlich unter dem Niveau von "Wer weiß denn sowas?".
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter: ZDF auf Platz drei
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Während es an der Spitze des Vermarkter-Rankings keine Veränderungen gab, lag das ZDF Werbefernsehen angesichts von 16 Prozent der gemessenen Haushalte auf einem starken dritten Platz.
Werbe-Ranking: Peloton fährt schneller
Lindt, Amazon und Verivox sind auch am Dienstag die reichweitenstärksten Marken im deutschen Fernsehen gewesen, zum Montag gab es also keine Veränderung an der Spitze des Rankings. Seine Werbeaktivitäten deutlich hochgeschraubt hat in diesen Tagen derweil der Fitness-Anbieter Peloton, der es am Dienstag auf 284 Spots und 73,18 XRP brachte, das reichte zu Platz 11 im Werbe-Ranking. In zwei Spots warb man nicht nur mit Jürgen Klopp, sondern für die Black-Friday-Angebote
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.