Als ProSiebenSat.1 in der vergangenen Woche die Geschäftszahlen für das dritte Quartal des laufenden Jahres veröffentlichte, ging es darin um den schwächelnden Werbemarkt, das Wachstum bei Joyn und die starke Performance einiger Unternehmen, die zum Konzern gehören, aber nichts mit dem Kernbereich Unterhaltung zu tun haben. Namentlich hervorgehoben wurde von ProSiebenSat.1 neben Flaconi auch noch die Vergleichsplattform Verivox, die ganz wesentlich zum Wachstum im Bereich Commerce & Ventures beitrug (DWDL.de berichtete).
Dass man bei Verivox aktuell verstärkt um neue Kundinnen und Kunden buhlt, zeigt sich auch beim Blick auf das All Eyes on Screens Werberanking der vergangenen Woche. 1.882 Spots schaltete die ProSiebenSat.1-Tochter in den Werbeblöcken der deutschen TV-Sender, das führte zu einer Bruttoreichweite in Höhe von 744 XRP. Das reichte zu Platz vier der reichweitenstärksten Marken im Fernsehen.
Ein Großteil der Spots war natürlich auf Sendern der Seven.One Entertainment Group zu sehen, grob überschlagen vereinten sie etwas mehr als 40 Prozent aller Verivox-Spots auf sich. Das heißt aber auch: Das Vergleichsportal war auch auf anderen Sendern präsent. Allen voran bei der Konkurrenz von WarnerBros. Discovery: TLC war mit 9 Prozent aller Spots der zweitmeistgebuchte Sender (nach Sixx) von Verivox. Aber auch bei Tele 5, Home & Garden TV und DMAX waren viele Spots zu sehen. Einige wenige Werbeschaltungen erfolgten auch bei RTL und Vox, etwas mehr waren es bei RTLzwei. Recht häufig belegt waren auch die Werbeblöcke bei Welt und Sport1.
Eine völlig andere Strategie fuhr dagegen Sky: Der Pay-TV-Sender schaltete sage und schreibe 3.965 Spots und damit deutlich mehr als alle anderen Marken in den Top 25 der vergangenen Woche. Das reichte zu einer Bruttoreichweite in Höhe von 459 XRP und Platz 15 im Ranking. Dabei setzte man allerdings fast vollständig auf Werbung bei eigenen Sendern: Alleine auf 13th Street entfielen mehr als 30 Prozent aller Spots. Hinzu kamen noch Schaltungen bei Syfy und diverse Sky-Kanälen.
MediaMarktSaturn erreichte mit 462 XRP eine etwas höhere Reichweite, benötigte dafür aber nur einen Bruchteil der Spots im direkten Vergleich zu Sky. 447 Werbeschaltungen buchte man bei den deutschen TV-Sendern. Das lässt den Rückschluss zu, dass diese 447 Spots auf reichweitenstarken Sendern liefen und dort auch häufig gesehen wurden - gleichzeitig wird man dafür wohl mehr Geld bezahlt haben als für Werbung bei kleineren Sendern.
Reichweitenstärkste Marke war in der vergangenen Woche Kinder von Ferrero, 1.160 Spots reichten für eine Reichweite in Höhe von 1.112 XRP. Knapp dahinter kam Amazon ins Ziel, unter anderem mit Werbung für den kommenden Black Friday bzw. die Black Friday Woche. Schokoladenhersteller Lindt schaffte es mit 945 XRP auf Platz drei. Für Lindt war es die aktivste Werbewoche seit der Oster-Kampagne im Frühjahr. Mittlerweile wirbt man auch mit dem Schoko-Weihnachtsmann.
Was sind das für Zahlen?
All Eyes On Screens (der neue Name des bislang als AdScanner bekannten Unternehmens) stellt für das Ranking eine Liste aller in der vergangenen Woche im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes On Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für die gesamte Woche 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.