Der Primetime-Verlauf: "Tatort" hält Publikum nicht
Schön ist in der Verlaufsgrafik zu sehen, dass der "Tatort" im Ersten über die gesamte Sendedauer hinweg Zuschauerinnen und Zuschauer verloren hat. Im ZDF sah das beim Primetime-Film zunächst auch so aus, hintenraus konnte "Ein Sommer auf Malta" überraschenderweise aber wieder etwas zulegen. Das "heute-journal" hatte dann später einen deutlichen Abwärtstrend - im Anschluss an die Nachrichtensendung wechselten offenbar noch einmal einige Menschen zum Ersten, um sich "Anne Will" anzusehen.
Der Vorabend-Verlauf: Gleichschritt von ARD & ZDF
Kurz bevor die Wahllokale in Bayern und Hessen am Sonntag um 18 Uhr geschlossen haben, sammelten Das Erste und das ZDF massiv Publikum ein. Viele wollten sich also die ersten Prognosen zu den Landtagswahlen nicht entgehen lassen. In der weiteren Folge gewannen die Sender zwar weiterhin neue Zuschauerinnen und Zuschauer hinzu, der Trend schwächte sich aber merklich ab. Im ZDF sorgten die "heute"-Nachrichten für einen zusätzlichen Einschaltimpuls, im Ersten war die "Berliner Runde" dagegen kein Einschalter.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Gleichstand herrschte am Sonntag an der Spitze: Sowohl die Ad Alliance als auch Seven.One Media erreichten jeweils 39 Prozent der gemessenen Haushalte. ARD Media und das ZDF Werbefernsehen tauchen nicht im Ranking auf, weil sie durch die Werbeverbote am Wochenende keine klassischen Ausspielungen hatten.
Werbe-Ranking: Ebay wirbt sich wund
Ebay ist am Sonntag das Unternehmen in den Top 15 der Werbecharts gewesen, das die meisten Spots im deutschen Fernsehen schaltete. 292 waren es an der Zahl, damit erreichte man eine Bruttoreichweite in Höhe von rund 75 XRP. Durch dieses Verhältnis kann man schon sehen, dass das Unternehmen eher auf Masse setzte. Und tatsächlich lief dann nur ein Bruchteil der Spots bei großen Sendern. Die meisten Werbeschaltungen buchte Ebay bei Deluxe Music und Home & Garden TV. Und auch TLC, DMAX, 13th Street oder auch Sport1 waren recht häufig belegt.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.