Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Dass "Hart aber fair" nach dem Ende des ZDF-Primetime-Films Publikum abgreifen kann, ist nichts Ungewöhnliches - einen so deutlichen Ausschlag wie in dieser Woche kann man aber selten beobachten. Das lag zum Einen daran, dass "Unter anderen Umständen" diesmal auch wirklich überaus erfolgreich war und somit sehr viele Zuschauerinnen und Zuschauer bis 21:45 Uhr an sich band. Und zum Anderen daran, "Hart aber fair" mit seinem Talk zum Thema "Abstiegsangst: Wie kommt die deutsche Wirtschaft voran?" zunächst sehr mau lief.

So schalteten nach Eckart von Hirschhausens Alkohol-Doku in den von All Eyes On Screens ausgewerteten Vodafone-Haushalten etliche Leute ab oder um und schickten die Reichweite des Ersten auf Talfahrt. Um 21:45 Uhr ging es dann sprunghaft nach oben. Die Zahlen sind nicht repräsentativ, aber in den Vodafone-Haushalten schnellte die "Hart aber fair"-Reichweite nach dem Ende des ZDF-Films um fast 43 Prozent in die Höhe. Für die Sendung spricht, dass diese massiv erhöhte Reichweite dann für den Rest der Sendung auch gehalten werden konnte.

AEOS-Verlaufskurve © All Eyes On Screens

Interessant ist unterdessen auch der Kurven-Verlauf von Sat.1. Über Geld spricht das Publikum da vor allem in den Werbepausen von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus" gerne. Wenn der ansonsten gemeinsam mit dem ZDF dominierende Dschungel in die Werbung ging, landeten viele Zapper bei "Über Geld spricht man doch". Dabei half, dass RTL und Vox zumindest zu Beginn des Abends ihre Werbepausen fast parallel gelegt hatten. Auch vom "Goodbye Deutschland"-Publikum schalteten so einige weiter zu Sat.1.

Übrigens: Die Primetime-Kurve von All Eyes On Screens finden Sie seit diesem Jahr täglich an ihrem festen Platz in der DWDL-Zahlenzentrale. Dort gibt es auch jeden Tag das Ranking der Marken, die am bruttoreichweitenstärksten im deutschen Fernsehen geworben haben. Auch zum Start in die neue Woche lag die Ferrero-Marke Kinder weiterhin vorn, auch Shop-Apotheke fuhr aber eine reichweitenstarke Kampagne.

Wie die Kurven von All Eyes on Screens zu lesen sind

Die Daten von All Eyes On Screens sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt knapp neun Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.