Lässt man die Eigenwerbung der Medienkonzerne außen vor, dann war Amazon auch in der Weihnachtswoche zwischen dem 23. und 29. Dezember die am bruttoreichweitenstärksten vertretene Marke in den Werbeblöcken deutscher Sender, wie die wöchentliche Auswertung von All Eyes On Screens ergeben hat. Fast 1.100 Mal wurden Amazon-Spots ausgestrahlt. Dahinter folgen dann mit Pampers, Wick, Lenor und Always gleich vier Marken von Procter & Gamble, ehe Lidl als stärkster Lebensmitteleinzelhändler anschließt.
Dabei war die Verteilung auf die einzelnen Sender höchst unterschiedlich. Procter & Gamble legte den Schwerpunkt ganz eindeutig auf die Sender der RTL-Gruppe, von den Werbegeldern profitierte hier also vor allem die Ad Alliance. Sowohl für RTL als auch für Vox waren diese vier Marken auch die jeweils am stärksten auf dem jeweiligen Sender vertretenen Marken.
Amazon und Lidl belegten die Ad Alliance zwar ebenfalls, aber weit weniger ausgeprägt - dafür war für diese beiden Unternehmen Sat.1 der größte Reichweitenlieferant. Sowohl bei Sat.1 als auch bei ProSieben tauchten neben konzerneigenen Marken wie Flaconi und Parship dann folglich jeweils auch Amazon und Lidl unter den Top 3 der bruttoreichweitenstärksten Marken innerhalb der Weihnachtswoche auf.
Ein Wort noch zu Sky, das das Ranking von All Eyes On Screens anführt: Hier war es zum weit überwiegenden Teil Bewerbung des eigenen Programms auf den eigenen Pay-TV-Sendern, was auch die enorm hohe Anzahl von fast 10.000 ausgestrahlten Spots erklärt. Auch im Free-TV und somit zur Gewinnung von Neukunden waren Spots geschaltet, sie machten aber weniger als 15 Prozent der gesamten erzielten Bruttoreichweite aus.
Was sind das für Zahlen?
All Eyes On Screens (der neue Name des bislang als AdScanner bekannten Unternehmens) stellt für das Ranking eine Liste aller in der vergangenen Woche im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes On Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für die gesamte Woche 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.