Der Primetime-Verlauf
Der Samstagabend war der Abend der XXL-Shows: Bei ProSieben wurde der Gewinner von "The Masked Singer" kurz vor Mitternacht gekürt, bei RTL setzte sich der Schnulli gegen Raab und Bully erst gegen 1:30 Uhr nachts durch. Der Nutzungsverlauf in den All Eyes On Screens-Haushalten zeigt dabei, dass in den Werbepausen des einen Senders gerne mal für ein paar Minuten zur jeweils anderen Show rübergezappt wurde. Interessant außerdem: Während "The Masked Singer" den Abend über bis nach 22:30 Uhr nach und nach Publikum einsammeln konnte, waren diejenigen, die Raab sehen wollten, im Wesentlichen um 21 Uhr auch dabei, weitere nennenswerte Zugewinne gab's im Lauf des Abends dann nicht mehr. Ab 22:45 Uhr ging's dann langsam bergab, manch einem war die Show also offenbar etwas zu lang geraten. Wie es nach Mitternacht weiter ging, lässt sich aktuell aus der Kurve leider noch nicht ersehen. Der Start der RTL-Show verlief übrigens zunächst noch verhalten, was auf den "Brennpunkt" im Ersten zurückzuführen sein dürfte, sodass "Stefan und Bully gegen irgendson Schnulli" es erst gegen 20:30 Uhr richtig Fahrt aufnahm.
Der Vorabend-Verlauf
Dass "Magic Moves" im ZDF zum Staffelfinale einen Bestwert aufstellte, ist nicht der eigenen Stärke zuzurechnen, sondern der verschobenen Sendezeit. Um 20:15 Uhr gab es einen massiven Reichweiten-Anstieg in Erwartung des Primetime-Krimis. Als klar war, dass man darauf noch eine viertel Stunde warten muss, schalteten zwar viele davon nochmal kurzzeitig weg, deutliche Auswirkungen auf die Durchschnitts-Reichweite hatte das aber natürlich trotzdem.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite.
Werbe-Ranking: Amazon im Weihnachts-Endspurt
Kurz vor Weihnachten dominierte Amazon am Samstag die Werbeblöcke im deutschen Fernsehen: Mit 290 Spot-Ausstrahlungen erreichte der Online-Versandriese eine Bruttoreichweite von fast 180 XRP. Ansonten waren es eher Produkte des täglichen Bedarfs, klassische Sport-Umfeld-Werber wie Krombacher sowie McDonald's, die am Samstag im Werberanking vorn lagen.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.