Der Primetime-Verlauf
"Rosamunde Pilcher" hat bekanntlich viele Fans - und sie sind der Reihe auch ziemlich treu, das lässt sich an der Verlaufskurve erkennen, die auf mehr als einer Million Vodafone-TV-Haushalten basiert. Wer einmal eingeschaltet hatte, blieb in der Regel auch dran, auch das "heute journal" präsentierte sich danach sehr stabil. Im Anschluss an die Nachrichtensendung schalteten dann zwar einige Menschen ab, die "Sportler des Jahres"-Gala hielt in der weiteren Folge das Publikum aber ebenfalls sehr gut bei der Stange - und das bis kurz vor Mitternacht.
Kaum Bewegung war außerdem während des "Tatorts" zu erkennen, der neueste Münster-Fall hat die Zuschauerinnen und Zuschauer also ganz offensichtlich in den Bann gezogen. Danach ging wie gewohnt viel Publikum verloren. Nach 15 Minuten stabilisierte sich "Caren Miosga" zunächst, ab 22:15 Uhr setzte jedoch ein schleichender Abwärtstrend ein, den auch die nachfolgenden Formate nicht aufhalten konnten.
Der Vorabend-Verlauf
Die Verlaufskurve des Ersten hat am Vorabend zwar konstant nach oben gezeigt, allerdings auf einem recht überschaubaren Niveau. Hintenraus profitierte der Sender dann nicht nur traditionell von der "Tagesschau", sondern auch von der Tatsache, dass mit dem Münster-"Tatort" der stärkste der Krimireihe in der Primetime zu sehen war - da schalteten noch ein paar Menschen extra frühzeitig zum Sender. Bei RTL zog "Exclusiv - Weekend" viele Zuschauerinnen und Zuschauer an.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Der Abstand zwischen den zwei großen Privatvermarktern ist am Sonntag recht klein gewesen, die Ad Alliance (41 Prozent) landete am Ende knapp vor Seven.One Media (38 Prozent).
Werbe-Ranking
Amazon ist am Sonntag die reichweitenstärkste Marke in den Werbeblöcken der TV-Sender gewesen. Mit 236 Spots brachte es der US-Riese auf eine Bruttoreichweite in Höhe von 175 XRP. Seine Spots effektiv eingesetzt hat außerdem Douglas, mit nur 84 Schaltungen erreichte die Parfümerie-Kette 70 XRP. Das zeigt, dass Douglas vor allem auf reichweitenstarken Sendern präsent war.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.