Der Primetime-Verlauf
Nicht selten können spannende Fußballspiel im Verlauf nach und nach immer mehr Menschen einsammeln. Begünstigt wird dieser Trend durch einen knappen Spielverlauf, bei dem möglichst bis zum Ende nicht klar ist, wer gewinnt. So war es unter anderem am Dienstag, als Bayern München gegen Bayer Leverkusen spielte (DWDL.de berichtete). Einen anderen Verlauf gab es am Mittwoch, als Leipzig gegen Frankfurt spielte.
Die von All Eyes on Screens ausgewerteten Daten aus mehr als einer Million Vodafone-Haushalten zeigen: Bereits zum Anpfiff hatte das ZDF den Höhepunkt erreicht, kurz davor kamen viele Fans zum Sender. Als das Spiel schließlich begann, schalteten viele aber schon wieder ab. In der Folge ging es immer nur schubweise nach oben. In der zweiten Halbzeit kamen dem ZDF dann nach und nach immer mehr Fußball-Fans abhanden. Im Ersten hat der Film "Engel mit beschränkter Haftung" fast konstant Publikum verloren, dafür hielten "Plusminus", "Tagesthemen" und "Maischberger" das Publikum sehr gut bei der Stange.
Der Vorabend-Verlauf
Etwas anders war die Fußball-Kurve des ZDF am Vorabend, hier übertrug man die Begegnung zwischen Köln und Berlin. Nach und nach sammelten die Mainzer damit immer mehr Zuschauerinnen und Zuschaue rein. Die Halbzeitpause sorgte dann außerdem nicht für einen Knick in der Verlaufskurve - im Gegenteil. Zu den "heute"-Nachrichten schalteten zusätzlich Personen ein. Die zweite Halbzeit konnte sich dann vor allem hintenraus nochmal steigern.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Mit 22 Prozent der gemessenen Haushalte hat es das ZDF Werbefernsehen am Mittwoch auf Platz drei der Vermarkter geschafft.
Werbe-Ranking: Weihnachts-Turbo bei Lindt
Schokoladenhersteller Lindt hat am Mittwoch einen echten Werbe-Turbo gezündet. So schaltete man 313 Spots, damit holte Lindt eine Bruttoreichweite in Höhe von 221 XRP. Keine andere Marke war am Mittwoch noch reichweitenstärker in den Werbeblöcken der TV-Sender unterwegs. Und mehr noch: Es war die höchste Bruttoreichweite, die Lindt nicht nur mit seiner aktuellen Weihnachtskampagne eingefahren hat, sondern generell im laufenden Jahr. Schon in den vergangenen Tagen zeigte der Trend nach oben, kurz vor Weihnachten schaltet man nun auch bei Lindt offenkundig einen Gang höher.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.