Der Primetime-Verlauf: ZDF wird immer stärker
Das Fußballspiel zwischen Deutschland und Ungarn hat mit der Zeit immer mehr Zuschauerinnen und Zuschauer angelockt. Den Höhepunkt erreichten die Mainzer erst ganz am Ende, das hat man auch dem knappen Ergebnis (1:1) zu verdanken. Danach schalteten viele Menschen ab oder weg, in Summe hielt sich das ZDF aber auch noch lange nach Abpfiff auf einem hohen Reichweiten-Niveau.
Von dem Ende der Fußball-Übertragung hat in jedem Fall Das Erste profitiert: Direkt um 22:45 Uhr ist zu sehen, wie einige Menschen zum Sender wechselten. Davon profitierten zunächst die "Tagesthemen", im weiteren Verlauf des Abends war dann "Maischberger" stark unterwegs. Die Talkshow konnte ihr Publikum trotz der späten Uhrzeit ziemlich gut halten, was für die Sendung spricht.
Der Vorabend-Verlauf
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Das ZDF Werbefernsehen hat es am Dienstag auf 31 Prozent der gemessenen Haushalte gebracht. Damit waren die Mainzer deutlich besser unterwegs als sonst - und landeten nur knapp hinter Seven.One Media (32 Prozent). Zu verdanken hat man das in erster Linie der Fußball-Übertragung am Abend, wo zwar keine reguläre Werbung erlaubt war, aber dennoch kurze Sponsoren-Hinweise von Check24 ausgestrahlt wurden. Mit diesen kurzen Spots erreichte das ZDF Werbefernsehen ein Millionenpublikum - und offenbar auch solche Zuschauer, die sonst keine Werbung beim Sender sehen.
Werbe-Ranking: Bescherung für Lindt
Mit 227 Spot erreichte Schokohersteller Lindt am Dienstag eine Bruttoreichweite in Höhe von 165 XRP - im Marken-Ranking schaffte es das Unternehmen so auf Platz eins. Das Ergebnis ist auf die Weihnachtswerbung von Lindt zurückzuführen - aber nicht nur. Drei Weihnachts-Spots brachten es auf 82 Ausstrahlungen und 64 XRP. In den anderen Spots bewarb Lindt unter anderem seine Lindor Kugeln, Mini Pralines und Nuxor-Schokolade. Kaufland kam am Dienstag mit nur etwas weniger Bruttoreichweite auf Platz zwei ins Ziel.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.