Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Eigentlich will sich ProSiebenSat.1 schon seit einiger Zeit von den Beteiligungen trennen, die nicht auf das Kerngeschäft Unterhaltung einzahlen. Dazu zählt auch Verivox. Bei der jüngsten Kommunikation der neuesten Geschäftszahlen betonte man dann auch noch einmal explizit, dass Verivox verkauft werden soll - doch allem Anschein nach geht das den großen Gesellschaftern nicht schnell genug (DWDL.de berichtete). Doch wann auch immer Vollzug in Sachen Verkauf gemeldet wird: Jetzt hat Verivox erst einmal eine massive Werbekampagne gestartet. 

In der vergangenen Woche waren 2.428 Werbespots des Online-Vergleichportals in den Werbeblöcken der deutschen TV-Sender zu sehen. Verivox schaltete an jedem einzelnen Tag mehr Spots als an allen anderen Tagen des laufenden Jahres. So kam man dann auch auf eine Bruttoreichweite in Höhe von 717 XRP, im Marken-Ranking der zurückliegenden Woche entsprach das Platz vier. 

Anders als man das vielleicht erwarten könnte, sind die meisten Spots nicht auf den Sendern der ProSiebenSat.1-Gruppe zu sehen gewesen. So entfielen die meisten Schaltungen auf den Nachrichtensender Welt (9,2 Prozent aller Spots). Dahinter folgen DMAX (9,0 Prozent) und DF1 (8,1 Prozent). Aber auch Deluxe Music, Home & Garden TV und TLC wurden häufig belegt, also allen voran auch die Sender von Warner Bros. Discovery. Die RTL-Sender konnten gemeinsam 6,1 Prozent aller Verivox-Spots auf sich vereinen. Spannend auch: Im vergangenen Jahr startete Verivox ebenfalls im November eine große Werbe-Offensive (DWDL.de berichtete). 

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Shop-Apotheke, die stärkste Marke in den zurückliegenden Wochen und Monaten, warb ungefähr halb so oft wie Verivox - und brachte es angesichts von 744 XRP trotzdem auf ein höheres Ergebnis. Das hat man geschafft, indem man sich auf größere Sender konzentriert hat. So waren die meisten Spots zwar bei Nitro zu sehen, aber auch Vox, RTL, RTLzwei und Sat.1 wurden recht häufig belegt. Im Marken-Ranking reichte es trotzdem nur zu Platz drei. Die Ferrero-Marke Kinder und Amazon waren jeweils noch reichweitenstärker unterwegs. 

Weiterhin gut mit dabei ist Schokoladenhersteller Lindt. Nachdem es in der vorvergangenen Woche zu 671 XRP und Platz drei im Ranking reichte, nahm man jetzt etwas Werbedruck heraus. Angesichts von 620 XRP kam man aber noch immer auf einen guten achten Platz. Damit lag man auch noch einige Plätze vor Milka. 

Was sind das für Zahlen?

All Eyes On Screens (der neue Name des bislang als AdScanner bekannten Unternehmens) stellt für das Ranking eine Liste aller in der vergangenen Woche im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes On Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für die gesamte Woche 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.