Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf

Nachdem schon die offiziellen Quoten von "Jenke. Zeitreise." äußerst schmal ausgefallen sind, zeigt ein Blick auf die Verlaufskurve von All Eyes on Screens, die auf mehr als einer Million Vodafone-TV-Haushalten basiert, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer der Reportage nicht einmal eine Chance gaben. Das Interesse war von Anfang an gering - und sank im Verlauf des Abends noch. Etwas anders Vox: Dort waren zunächst noch einige Menschen um 20:15 Uhr vor dem TV-Schirm, schalteten dann aber reihenweise ab. In Sat.1 lief es für "Hochzeit auf den ersten Blick" besser, ihren Höhepunkt hatte die Sendung gegen 22:15 Uhr.

Spannend ist auch die Verlaufskurve des Ersten: Das ab 20:15 Uhr gezeigte "ARD Extra" verlor während den 45 Minuten Sendezeit zwar einige Zuschauerinnen und Zuschauer, dennoch kann man beim Sender mit der Entwicklung zufrieden sein. Als "Hart aber fair" um 21 Uhr begann, kamen lediglich wenige Personen neu zum Sender. Anders um 21:45 Uhr: Als der Film im ZDF zu Ende war, schalteten viele ins Erste - und blieben lange dran. 

241111primetime © All Eyes On Screens

Der Vorabend-Verlauf 

Ganz offensichtlich ist der Austausch von Zuschauerinnen und Zuschauern zwischen dem Ersten und dem ZDF um kurz vor 18 Uhr: Wenn sich "Brisant" vom Publikum verabschiedet, schalten sehr viele Menschen zum ZDF, wo "Hallo Deutschland" läuft. In der 18-Uhr-Stunde liegt das Momentum dann aber ganz eindeutig im Ersten: "Wer weiß denn sowas?" zieht deutlich mehr Personen an als "SOKO Hamburg".

241111vorabend © All Eyes On Screens

Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Mit 20 Prozent der gemessenen Haushalte erreichte ARD Media richtig viele Kontakte, so brachte man es außerdem im Vermarkter-Ranking auf Platz drei. 

241111sales © All Eyes On Screens

Werbe-Ranking: Kinder stürmt nach vorn

Die Ferrero-Marke Kinder belegte am Montag mit einer Bruttoreichweite in Höhe von 151 XRP Platz eins in den Markencharts. Damit setzte man sich auch deutlich vor Lindt, das seine Weihnachtskampagne zuletzt merklich hochgefahren hatte (DWDL.de berichtete). Die Schweizer schafften zum Start in die neue Woche aber nur 127 XRP. Zwischen den beiden Schokoladenherstellern platzierten sich am Montag noch Shop-Apotheke und Amazon. 

241111xrp © All Eyes On Screens

All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.