Der Primetime-Verlauf: Klare Verhältnisse
Mit dem DFB-Pokalmatch zwischen Bayern und Mainz ist das ZDF am Mittwoch der dominierende Sender gewesen. Allerdings erreichte man den Peak bereits um kurz nach 21:15 Uhr, da war gerade das 2:0 für den deutschen Rekordmeister gefallen. Einige Menschen schalteten daraufhin ab, weil sie wohl kein spannendes Spiel mehr erwarteten - damit sollten sie auch recht behalten. Am Ende setzten sich die Bayern klar mit 4:0 durch.
Im krassen Gegensatz zur Verlaufskurve des ZDF steht die des Ersten: Dort verlor die Wiederholung des Films "Gefangen" nicht nur kurz nach dem Ende der "Tagesschau" viele Zuschauerinnen und Zuschauer, sondern auch in der weiteren Folge. Eine Stunde lag hatte man mit etlichen Abschaltern zu kämpfen, die vielleicht auch erst nach und nach realisierten, dass es sich bei der Ausstrahlung um eine Wiederholung handelte.
Der Vorabend-Verlauf: Stabiler Watzmann
Nach dem Ende von "Wer weiß denn sowas?" suchten im Ersten viele Zuschauerinnen und Zuschauer das Weite. "Watzmann ermittelt" lag danach aber auf einem stabilen Niveau, hintenraus konnte man sogar noch einige Personen einsammeln - mutmaßlich solche, die von den "heute"-Nachrichten des ZDF wegschalteten.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter: Starke Öffentlich-Rechtliche
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Ins Auge sticht für den Mittwoch vor allem die Stärke von ARD Media und ZDF Werbefernsehen: Die Mainzer erreichten nicht nur am Vorabend viele Menschen, sondern auch in der Halbzeitpause des Pokalspiels mit einem Spot der DFB-Stiftungen. So kam man am Ende auf 22 Prozent der gemessenen Haushalte. ARD Media lag mit 19 Prozent nur knapp dahinter und generell ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau.
Werbe-Ranking: Penny drückt
Der Discounter Penny hat seine Werbeaktivitäten zuletzt merklich hochgefahren, am Mittwoch schaltete man 170 Spots und damit mehr als in den zurückliegenden Wochen. Mit einer Bruttoreichweite in Höhe von 93,66 schaffte man es auf Platz 6 im Marken-Ranking. Dennoch musste man sich hinter Rewe einsortieren, das mit 191 Spots sogar eine Bruttoreichweite in Höhe von 125,55 erzielte.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.