Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Im Ranking der reichweitenstärksten Marken ist Dr. Oetker so etwas wie ein Dauergast. In den zurückliegenden sieben Tagen reichte es sogar für die Spitzenposition: 1.387 Spots ließ man in den Werbeblöcken der verschiedenen Sender schalten, das entsprach einer Bruttoreichweite in Höhe von 1.067 XRP. Keine andere Marke kam auf mehr als 1.000 XRP, Shop Apotheke lag aber nur knapp darunter. 

Dr. Oetker profitiert in diesem Ranking von der Tatsache, dass man eine breite Palette an Produkten anbietet - von Pizza und Puddings über Back-Dekorationen und Backmischungen bis hin zu Müslis - und diese auch alle umfangreich bewirbt. Und anders als beispielsweise bei Procter & Gamble (P&G) steht bei allen Produkten die Marke Dr. Oetker im Vordergrund. P&G stellt die verschiedenen Marken selbst in den Mittelpunkt - und so schafften es beispielsweise Lenor, Wick, Always, Ariel und Braun alle einzeln in die Top 25. 

Im Vergleich zur Vorwoche hat Dr. Oetker den Werbedruck spürbar erhöht und mehr als 300 Spots zusätzlich ausgestrahlt. Umtriebig war mal vor allem bei der neuen, vermeintlichen Premium-Pizza "Suprema". Alleine auf diese entfielen in der vergangenen Woche 313 Spots sowie 189 XRP. Die höchste Bruttoreichweite erzielten die "Suprema"-Spots bei RTL und Vox - und das trotz der Tatsache, dass sie am häufigsten bei Kabel Eins zu sehen waren. Auch über alle Produkte hinweg warb Dr. Oetker am meisten bei Kabel Eins, auf den Sender entfielen etwas mehr als ein Fünftel aller Spots. 

Auffällig: Dr. Oetker setzt fast ausschließlich auf die beiden großen, privaten Sendergruppen bzw. deren Vermarkter. Nur ganz wenige Spots waren im Ersten und beim Disney Channel zu sehen - und damit nicht unter dem Dach der Ad Alliance oder Seven.One Media. 

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Netflix kein großer Werbe-Treiber im TV

Spannend ist auch ein Blick auf Netflix. Der Streamingdienst hatte vor wenigen Tagen seine Geschäftszahlen veröffentlicht - und die fielen ziemlich gut aus. Vor allem Werbung wird für den US-Streamer immer wichtiger - sowohl bei der Anzahl der Abos (Werbe-Tarife sind günstiger) als auch bei den Einnahmen. Selbst ist Netflix dagegen kein großer Werber - zumindest nicht im linearen Fernsehen. Netflix wirbt höchstens punktuell in den Werbeblöcken der deutschen TV-Sender. In den letzten sieben Tagen waren es 226 Spots, davon waren allerdings 182 solche, die auf ein Bundle-Angebot mit Sky aufmerksam machten und auch nur im Pay-TV gelaufen sind.

In den übrigens 44 Spots warb Netflix nicht für seine Serien oder Filme - sondern für die Sport-Dokumentationen auf der Plattform. Mit diesen Spots suchte man vor allem ein männliches Publikum, sie liefen sowohl auf einigen Sky-Sendern, aber auch bei Sport1, ProSieben, DMAX, RTL und Nitro. Übrigens: Am vergangenen Samstag schaltete Netflix 56 Spots im deutschen Fernsehen - mehr waren es im laufenden Jahr nie an einem einzelnen Tag. 

Was sind das für Zahlen?

All Eyes On Screens (der neue Name des bislang als AdScanner bekannten Unternehmens) stellt für das Ranking eine Liste aller in der vergangenen Woche im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes On Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für die gesamte Woche 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.