Zu Beginn der neuesten Ausgabe von "Zwei Herren mit Hund" blicken Thomas Koch und Kai Blasberg zurück. Damals, als es noch keine Privatsender gab, waren die Werbeplätze bei den Öffentlich-Rechtlichen umso beliebter. Habe man damals im Jahr zwölf Ausstrahlungen bei ARD und ZDF gehabt, sei das schon eine große Kampagne gewesen, so Koch. Heute gibt’s neben den Privaten noch viele Online-Medien, in denen geworben werden kann. Auch darüber sprechen Koch und Blasberg: Wie hat sich Werbung im Digitalzeitalter verändert und warum sind die Zahlen aus dem AGF-Panel auch heute noch besser als die, die Google und Facebook vorlegen?
"Das AGF-Panel ist nicht perfekt", sagt Koch. Wichtig sei aber, dass sich die Branche hier auf eine Währung und eine Erhebungsmethode geeinigt habe. "Marktforschung ist keine Wahrheit, sondern der Versuch, der Wahrheit möglichst nahe zu kommen", so der Media-Experte. Heute würde man immer öfters mit Zahlen arbeiten, die weder Hand noch Fuß hätten, sagt Koch im Hinblick auf die Streaming-Hitlisten der AGF.
Bei RTL und ProSieben sehen Koch und Blasberg derzeit die größten Veränderungen, beide Sender haben große Neuerungen angekündigt und wollen ernster werden. RTL schielt auch auf ältere Zuschauer, nachdem man jahrelang der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen gefolgt war. Beide Sender würden versuchen, sich neu zu erfinden, betont Koch. Welcher Sender in den kommenden Jahren möglicherweise auf der Strecke bleibt, können die zwei Herren mit Hund nicht sagen. Koch ist sicher, dass in fünf Jahren kein Sender gestorben sein wird. "Aber alle haben weniger Reichweite und Werbeeinnahmen".
Und dann geht’s auch noch um die Öffentlich-Rechtlichen. Dem ZDF werfen die zwei Herren mit Hund eine "Quotenfixierung" vor. Man schaue in Mainz vor allem darauf, was gut laufe und bringe dann immer mehr davon. "Auf der Strecke bleibt inhaltlicher Anspruch", so der ehemalige Tele-5-Chef Kai Blasberg. "Das ZDF verhält sich bei der Programmplanung wie ein Privatsender, der von einem Controller geführt wird", sagt Koch.
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